Über eine Million Euro habe der Klub nachzahlen müssen, nur weil die steuerrechtlichen Vorgaben nicht klar seien. Zur Weltmeisterschaft 2006 habe es neue Vereinbarungen hinsichtlich der Pauschalbesteuerung gegeben, die nun aber einzelne Finanzbehörden anders auslegen wollten. Der Staat solle endlich mehr Klarheit schaffen, forderte Kind.
Kein gutes Haar ließ Kind an dem Zustand, in dem sich Hannover vor 14 Jahren befand, als er erstmals Präsident des Klubs wurde. "Die Analyse war brutal: Die Außenwahrnehmung des Vereins war wenig erfreulich, der Verein hatte den Tatbestand der Insolvenz erfüllt, er galt als Chaosklub", sagte Kind.
Dass er sich zum Engagement habe überreden lassen, sei leichtsinnig gewesen, da er "keine Ahnung vom Fußballgeschäft gehabt habe." Mittlerweile könne ihm aber keiner "Grimmsche Märchen" erzählen.
Lex Leverkusen bleibt bestehen
Seine Aufbauarbeit sei inzwischen abgeschlossen. Der Verein stehe auf einem guten Fundament und könne auch dank der Anfang dieser Woche gefällten Entscheidung zur 50+1-Regel optimistisch in die Zukunft schauen, sagte Kind.
Das Schiedsgericht des DFB hatte am Dienstag entschieden, dass die 50+1-Regel im deutschen Profifußball bestehen bleibt, dafür aber die Lex Leverkusen und Wolfsburg abgeschafft wird. Damit können in Zukunft alle Bundesligisten Investoren die Stimmenmehrheit geben, die seit mehr als 20 Jahren im Verein aktiv sind."Wir begrüßen dieses Urteil, es bestätigt unsere Rechtsauffassung. Hannover 96 hat jetzt langfristig, auf Jahrzehnte, die Chance zu einer perspektivischen Entwicklung und verantwortungsvollen Nutzung seiner Potenziale", hatte Kind nach dem Urteil gesagt.
Der Kader von Hannover 96