Bekommt der HSV es hin, bis zum nächsten Bundesliga-Spieltag einen neuen Trainer zu präsentieren?
Die jüngste Spur führt in die Schweiz: Nach Angaben des "Abendblatts" haben die Hamburger die Angel nach Thorsten Fink vom FC Basel ausgeworfen.
Eine HSV-Delegation soll sich demnach in der Schweiz befinden, um mit Fink über einen Wechsel an die Elbe zu verhandeln.
"Die Suche gestaltet sich schwierig, vor allem wenn man mit Leuten redet, die sich noch in einem festen Anstellungsverhältnis befinden", wird derweil HSV-Klubchef Carl-Edgar Jarchow in einem Interview mit dem Blatt zitiert.
Zwei Meisterschaften mit Basel
Den gebürtigen Dortmunder aus Basel loszueisen, dürfte jedoch nicht einfach werden - schließlich spielt der 43-Jährige mit dem FCB in der Champions League, holte dort zuletzt ein 3:3 bei Manchester United heraus. Finks Vertrag läuft in der Schweiz noch bis 2013.
Fink ist seit Juni 2009 bei Basel beschäftigt, holte seitdem zwei Meistertitel (2010, 2011) und einen Pokalsieg (2010).
Zuvor war der Champions-League-Sieger von 2001 beim FC Ingolstadt (2008 bis 2009) angestellt, schaffte mit den Oberbayern den Aufstieg in die zweite Liga.
Seine ersten Schritte als Trainer hatte Fink ab 2006 als Jugend- und Amateurcoach von Red Bull Salzburg unternommen, ehe er Co-Trainer an der Seite von Giovanni Trapattoni wurde.
Olsen, Hiddink oder Advocaat?
Neben dem Namen des 43 Jahre alten Fußball-Lehrers werden in der Hansestadt zahlreiche Nationaltrainer diskutiert. Dänemarks Chefcoach Morten Olsen und Guus Hiddink, Auswahltrainer der Türkei, könnten bei einem Scheitern in der EM-Qualifikation verfügbar werden.
"Das Angebot auf dem Trainermarkt ist begrenzt", sagte der Vostandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow der "Welt": "Es kann sein, dass sich nach der EM-Qualifikation ein neuer Markt ergibt." Auch Russlands Cheftrainer Dick Advocaat soll auf Arnesens Zettel stehen.
Cardoso darf nicht mehr länger
Am Dienstag hatte die DFL entschieden, dass der derzeitige Interimscoach Rodolfo Esteban Cardoso aufgrund seiner fehlenden Trainerlizenz nicht länger Coach der Hanseaten bleiben dürfe.
Der HSV hatte dagegen Einspruch eingelegt. "Wir glauben, dass das keine besonders angemessene Behandlung der DFL war", so Jarchow.
Der Argentinier hatte die Profimannschaft des HSV am 20. September vom beurlaubten Michael Oenning übernommen.
Jarchow: Könnten im Januar einkaufen
Gemäß der Liga-Statuten kann Cardoso die Hamburger noch bis Freitag hauptverantwortlich betreuen. Danach ist die in den DFL-Regularien verankerte Übergangsfrist von 15 Werktagen abgelaufen.Unterdessen kündigte Jarchow eventuelle Verstärkung in der nächsten Transferperiode an: "Wir haben uns durch den Verkauf von Eljero Elia und die Trennung von gut besoldeten Spielern wie Guy Demel ganz bewusst einen Spielraum verschafft, der uns in die Situation bringt, dass wir in der Transferperiode im Januar noch reagieren könnten."
Thorsten Fink im Steckbrief