Obasi und Firmino suspendiert

Von SPOX
Holger Stanislawski greift durch: Obasi und Firmino sind vorläufig suspendiert
© Getty

Trainer Holger Stanislawski von 1899 Hoffenheim hat genug von den Eskapaden seiner Profis. Der Coach wirft Chinedu Obasi und Roberto Firmino aus dem Kader, Torwart Tom Starke erhält einen Rüffel.

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Der seit Jahren von negativen Schlagzeilen begleitete Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim kommt auch unter dem neuen Trainer Holger Stanislawski nicht zur Ruhe. Nur fünf Monate nach seinem Dienstantritt hat der Coach die Nase von der sportlichen Stagnation und den Eskapden seiner Profis bereits derart voll, dass er ein Zeichen gesetzt hat.

Stanislawski verbannte Chinedu Obasi und Roberto Firmino wegen Disziplinlosigkeit aus dem Kader, Torwart Tom Starke ist nach seiner Kritik am Teamkollegen Ryan Babel mit einem Rüffel davongekommen.

"Chinedu Obasi und Roberto Firmino trainieren diese Woche separat und sind folglich nicht im Kader. Das hat disziplinarische Gründe, auf die ich nicht öffentlich eingehen werde", sagte Stanislawski.

Ohne Obasi und Firmino nach Leverkusen

Die beiden Offensivspieler, die offenbar wiederholt zu spät zum Training erschienen waren, werden für das Punktspiel am Freitag bei Bayer Leverkusen (Fr., 20.15 Uhr im LIVE-TICKER) nicht berücksichtigt. Dennoch dürfen Obasi und Firmino auf eine Zukunft bei den Kraichgauern, die nur eins der vergangenen acht Punktspiele gewonnen haben, hoffen.

"Wie es weitergeht, wird nach dem Spiel in Leverkusen entschieden. Das entscheide ganz allein ich", äußerte Stanislawski: "Eine endgültige Trennung schließe ich aus. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Jungs wissen, warum sie sich an den Rand gestellt haben und dass sie wieder zurück auf das Spielfeld wollen."

Der Brasilianer Firmino und der Nigerianer Obasi waren am Sonntag zu spät zum Auslaufen nach dem enttäuschenden 1:1 vom Vortag im badischen Derby gegen den SC Freiburg gekommen. Beide Profis gelten als Wiederholungstäter. Firmino musste schon am ersten Spieltag bei Hannover 96 auf die Ersatzbank, weil er sich verspätet hatte.

Obasi saß gegen den 1. FC Köln draußen, weil er nicht pünktlich war. Zudem hatte der Angreifer bei seiner Auswechslung im Spiel beim VfB Stuttgart seinem Trainer den Handschlag verweigert und blieb nach Abpfiff der Spielbesprechung am Mittelkreis fern.

Ärger mit Tom Starke

Für zusätzlichen Zwist sorgte zuletzt Starke. Der Keeper hatte nach dem Freiburg-Spiel Angreifer Babel kritisiert. Stanislawski zeigte auch dafür kein Verständnis. "Es geht nicht, dass einzelne Spieler andere kritisieren. Das habe ich Tom vor versammelter Mannschaft mitgeteilt. Der einzige, der öffentlich einzelne Spieler kritisiert, bin ich", sagte der Coach, der Starke im Wiederholungsfall Konsequenzen angedroht hat: "Ich habe ihnen mitgeteilt, dass das ein einmaliger Vorfall war. Die beiden haben sich unterhalten, und die Sache ist vom Tisch."

Trotz der Querelen bestritten Stanislawski und Kapitän Andreas Beck, dass es innerhalb der Mannschaft nicht stimmt. "Grundsätzlich haben wir viele gute Jungs, die eifrig, aufmerksam, zuverlässig sind und sich entwickeln wollen, Spaß haben und gut mitziehen", sagte der Coach: "Wir werden nicht den Keim aufkommen lassen, die Mannschaft habe keine Disziplin."

Ähnlich äußerte sich Beck. "Ich wehre mich vehement dagegen, dass man über die ganze Mannschaft sagt, dass wir charakterlos sind. Der Kern der Mannschaft ist zu 100 Prozent korrekt", sagte der Außenverteidiger: "Wir werden Obasi und Firmino wieder ins Boot holen. Das gibt es in jeder Schulklasse oder jedem Unternehmen, dass der ein oder andere mal aus der Reihe tanzt."

Immer neue Querelen

Dennoch lassen die immer neuen Querelen bei den Kraichgauern auf ein grundsätzliches Problem beim von Mäzen Dietmar Hopp abhängigen Klub schließen. Spätestens seit dem sensationellen Gewinn der Herbstmeisterschaft 2008 ist es mit der heilen Welt beim Dorfverein vorbei.

Der Rücktritt von Trainer Ralf Rangnick, der unrühmliche Abgang von Manager Jan Schindelmeiser, der Streik von Demba Ba, Fehleinkäufe wie der von Ex-Nationaltorwart Timo Hildebrand und die jüngste Lärm-Affäre waren die negativen Höhepunkte der zurückliegenden Jahre.

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