"Wir überlegen, ob wir künftig bei unseren Umfragen unter den Bundesligaspielern auf die Frage nach dem schlechtesten Bundesliga-Schiedsrichter verzichten", sagte "Kicker"-Chefredakteur Klaus Smentek auf Anfrage des "Sport-Informations-Dienstes".
Im Zusammenhang mit dem Selbstmordversuch des Unparteiischen aus Hannover am vergangenen Samstag war unter anderem auch gemutmaßt worden, dass der ungeheure Druck auf die Schiedsrichter zu einer solchen Verzweiflungstat geführt haben könnte. Bei dieser Argumentation wurde auch darauf verwiesen, dass Rafati bereits dreimal bei der "Kicker"-Umfrage, die jeweils nach Hin- und Rückrunde durchgeführt wird, von den Bundesligaprofis zum schlechsten Spielleiter gewählt worden war.
Kein Eingeständnis des "kicker"
Smentek wies aber darauf hin, dass der mögliche Verzicht auf die Frage nach dem schlechtesten Referee in keinster Weise ein Eingeständnis sei, dass man über Jahre mit dieser Frage gegen ethische Grundsätze verstoßen habe.
"Tatsache ist, dass man auf gesellschaftliche Diskussionen reagieren muss. Und dem wollen wir uns nicht verschließen", sagte der "Kicker"-Chef.
Am Benotungssystem für Spieler und Schiedrichter bei den Spielen werde sich auch nach dem Fall Rafati nichts ändern, sagte Smentek. Nach den jeweiligen Pflichtspielen werden sowohl die Akteure als auch die Unparteiischen von den jeweiligen Redakteuren mit Schulnoten von 1 bis 6 bewertet.