Der Sünder zeigt Reue: Mit einigen Tagen Verspätung hat sich der Schalker Fußball-Profi Jermaine Jones für seinen üblen Tritt gegen den Mönchengladbacher Star Marco Reus im Pokal-Achtelfinale (1:3) entschuldigt.
Übel-Treter, Fiesling, Bad Boy: Nach dem Fehltritt des Jahres von Jermaine Jones gegen den Mönchengladbacher Star Marco Reus ging ein gewaltiger Aufschrei durch Fußball-Deutschland. Jones tauchte ab und verschwand zunächst wortlos in den Winterurlaub. Doch jetzt zeigt sich der Schalker Sünder reumütig.
"Ich habe mit Marco Reus telefoniert und das Ding aus der Welt geschafft! Ich habe ein Fehler gemacht, den ich auch sehr bedauere", teilte der 30-Jährige bereits am 23. Dezember via Twitter mit. Laut "Bild"-Zeitung soll Jones aus dem Urlaub in den USA mit Reus telefoniert haben.
Angeblich Anzeigen wegen Körperverletzung
Jones hatte Reus im Pokal-Achtelfinale in der sechsten Minute auf den gebrochenen linken Zeh getreten. Schiedsrichter Wolfgang Stark hatte diese Aktion nicht bemerkt. Doch die TV-Bilder entlarvten die feige Tat. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat bereits ein Ermittlungsverfahren gegen Jones eingeleitet. Der US-Nationalspieler sah wegen eines anderen Vergehens in der Nachspielzeit Gelb-Rot.
Damit nicht genug: Empörte Gladbacher Fans sollen Anzeige gegen Jones erstattet haben. Der Vorwurf: Versuchte Körperverletzung. Das aber konnte die Mönchengladbacher Polizei nicht bestätigen. Das sei zunächst Sache der Staatsanwaltschaft, hieß es.
Ob Jones nach seiner verspäteten Entschuldigung einer DFB-Strafe entgeht, darf bezweifelt werden. Angesichts der besonderen Schwere des Vergehens droht dem Mittelfeldspieler jetzt eine mehrwöchige Sperre. Die "Bild"-Zeitung forderte bereits als Höchststrafe sechs Monate Fußball-Verbot für Jones.
Für Gladbach ist die Sache erledigt
Für Borussia Mönchengladbach sei die Sache bereits unmittelbar nach dem Spiel erledigt gewesen, sagte der Gladbacher Pressechef Markus Aretz der Nachrichtenagentur dapd: "Und die Anzeigen kommen weder vom Verein noch von Marco Reus. Wir haben damit nichts zu tun." Die Gerichtsbarkeit obliege einzig und allein dem DFB-Kontrollausschuss.
Reus selbst hielt sich mit Vorwürfen ebenfalls zurück. "Wenn er meint, er hat das nötig, dann soll er das machen", hatte der Stürmer nach dem 3:1 gegen den Pokal-Titelverteidiger Schalke gesagt.
Trotz des üblen Tritts war Reus der Gladbacher Pokalheld und steuerte zwei Tore zum Erfolg bei. Trainer Lucien Favre ging dagegen mit Jones ins Gericht: "Das ist leider keine Überraschung für mich. Das ist typisch Jones. Das ist nicht Fußball", sagte der Schweizer.
Jermaine Jones im Steckbrief