Das Gericht sah es am Dienstag als erwiesen an, dass das Mitglied der Münchner Ultra-Gruppierung "Schickeria" am 22. August 2009 zusammen mit gut zwei Dutzend weiteren Bayern-Fans Polizeibeamte am Würzburger Hauptbahnhof geschlagen und getreten hatte. Die Einsatzkräfte hatten gerade einen Hooligan festnehmen wollen. Ein Polizist erlitt bei der Attacke Rippenbrüche.
Der vorbestrafte Angeklagte wurde unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Gefangenenbefreiung verurteilt.
Schon öfter mit Gesetz in Konflikt
Das Gründungsmitglied der Schickeria kam nicht zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt. Auch beim Überfall einer Gruppe Schickeria-Fans auf Anhänger des 1. FC Nürnberg auf der Raststätte Würzburg im Mai 2007 war der Angeklagte dabei. Durch einen Flaschenwurf verlor damals die Ehefrau eines Nürnberger Busfahrers auf einer Seite ihr Augenlicht.
Mit der Strafaussetzung zur Bewährung wolle das Gericht dem 29-Jährigen eine letzte Chance geben: "Sie sollten sich überlegen, ob es im Leben noch was anderes gibt als Fußball", sagte der Richter. Als Bewährungsauflage soll der Politikstudent dem verletzten Polizisten 1.800 Euro Schmerzensgeld zahlen, an Veranstaltungen der "Schickeria" darf er nicht mehr teilnehmen. Ein bundesweites Stadionverbot hat er schon seit 2007.