HSV-Mitglieder entlasten Hoffmann und Kraus

SID
Bernd Hoffmann war am 15. März 2011 nach über acht Jahren aus seinem Amt ausgeschieden
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Das Schlimmste war befürchtet worden vor der Mitgliederversammlung des Hamburger SV. Doch die Schlammschlacht blieb aus, statt dessen herrschten überwiegend Harmonie und ein optimistischer Blick voraus.

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Das Kapitel Bernd Hoffmann und Katja Kraus wurde mit der Entlastung der beiden ehemaligen Vorstände endgültig geschlossen. Die von vielen mit bösen Ahnungen erwartete schmutzige Abrechnung mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und seiner zweiten Vorsitzenden blieb aus.

Von den rund 1.200 anwesenden Mitgliedern stimmte die überwältigende Mehrheit für die Entlastung des ehemaligen ersten Vorsitzenden und der zweiten Vorsitzenden sowie des Aufsichtsrates. Hoffmann und Kraus waren am 15. März 2011 nach über acht Jahren aus ihren Ämtern ausgeschieden. Carl Jarchow übernahm den Vorsitz, Frank Arnesen stieg als Sportchef im Mai ein. Der Aufsichtsrat hatte trotz einiger Kritikpunkte an Hoffmann und Kraus in ihren Berichten die Entlastung empfohlen, die Rechnungsprüfer konnten sich dazu jedoch nicht durchringen.

Hoffmann und Kraus nicht anwesend

Entscheidend kann der Aufruf von Fan Ingo Thiel gewesen sein: "Wir werden sie nicht den Medien zum Fraß vorwerfen, Hoffmann ist Historie und Kraus ist raus." Das umstrittene Duo war persönlich nicht im Congress Centrum erschienen, auch im Vorfeld äußerten sich beide nicht zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen.

Bei sechs verschiedenen Vorgängen gab es Zweifel, ob alles hundertprozentig "sauber" gewesen ist. Von einem finanziellen Volumen von 1,7 Millionen Euro war unwidersprochen die Rede. "Das Verhalten der ehemaligen Vorstände Katja Kraus und Bernd Hoffmann erscheint nicht in allen Aspekten angemessen und dem Vereinsinteresse zuträglich", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Ernst Rieckhoff in seinem Bericht.

Ein Minus von 4,876 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2010/2011 bei einem Gesamtumsatz von 145 Millionen Euro weist die Jahresabrechnung aus. "Unser Bundesliga-Etat war ausgerichtet auf das Erreichen mindestens der Europa League", sagte Jarchow, "es ist auch nicht sicher, dass wir die laufende Saison mit einer schwarzen Null abschließen." Er betonte die Notwendigkeit des Neuaufbaus und kündigte für die Zukunft an: "Unser Ziel muss sein, dauerhaft in der Spitze mitzuspielen."

Ziel: Internationales Geschäft

Für die Aufbruchstimmung in dem Klub, der in diesem Herbst sein 125-jähriges Bestehen feiert, sorgte vor allem der eingeleitete sportliche Umbruch mit Trainer Thorsten Fink und einer deutlich verjüngten Mannschaft.

Sportchef Frank Arnesen erhielt bei seiner Rede folgerichtig den größten Applaus der Mitglieder. "Ich bin nicht nach Hamburg gekommen um Mittelmaß zu sein", sagte er Däne, "unser Ziel muss der europäische Fußball sein und ich werde alles dafür tun, dass der HSV erfolgreich ist."

"Ich erwarte, dass wir uns alle dem Gemeinwohl des Vereins unterordnen", appellierte Rieckhoff nach der Eröffnung der Sitzung um 11.12 Uhr, "wir wollen die Vorwürfe gegen Hoffmann und Kraus abschließend aufarbeiten - aber dann muss auch Schluss sein."

Der ehemalige HSV-Präsident Dr. Peter Krohn, der traditionell auf jeder Mitgliederversammlung als moralisches Gewissen der Mitglieder auftritt, erklärte: "Die Ära ist beendet." So ist es. Dr. Krohn widerspricht man nicht beim HSV.

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