Scholl spielte zwischen 2002 und 2006 gemeinsam mit Ballack für Bayern München. Seine Rückendeckung für den früheren Kapitän der Nationalelf sei aber kein Freundschaftsdienst, betonte Scholl: "Überhaupt nicht. Wir hatten auch zu Bayern-Zeiten nicht viel miteinander zu tun. Ich finde es einfach unpassend, dass seine großartige Karriere mit vielen Titeln auf den aktuellen Ist-Zustand reduziert wird."
Ballack ist insgesamt 98-mal für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen, wurde 2002 Vizeweltmeister, gewann unter anderem die englische Meisterschaft mit dem FC Chelsea und mehrmals die deutsche Meisterschaft mit Bayern München.
"Michael Ballack war schon immer unbequem und eigen"
"Wir müssen im deutschen Fußball mal davon wegkommen, immer alles und jeden gleich behandeln zu wollen. Wer viel geleistet hat, der verdient mehr Respekt und Anerkennung. Und damit sollte man bei Michael Ballack anfangen", sagte Scholl.
Der ARD-Fußball-Experte räumte zwar auch ein, dass sich Ballack "nicht perfekt" verhalte, sagte jedoch: "Michael Ballack war schon immer unbequem und eigen. Aber das sind im Fußball durchaus positive Attribute."Seit Tagen gibt es in Leverkusen Wirbel um den 35-Jährigen, nachdem Bayers Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser das Projekt Ballack für gescheitert erklärt hatte. Man werde die letzten drei Monate "professionell abwickeln", hatte Holzhäuser gesagt. Am vergangenen Samstag saß Ballack beim 1:1 in Bremen 90 Minuten lang auf der Bank.
Michael Ballack im Steckbrief