Am besten schon am Samstag im Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen. Bis zum Sommer will Klubchef Klaus Allofs den 20-Jährigen von Young Boys Bern ausleihen, danach hat Werder eine Kaufoption. Dienstagabend bereits traf der vierfache Schweizer Nationalspieler in der Hansestadt ein.
Die Hilfe kommt gerade noch rechtzeitig, denn Werder ist nur bedingt abwehrbereit, die Innenverteidiger gehen aus.
Sebastian Prödl fehlt nach seinen Gesichtsbrüchen noch unbestimmte Zeit, Naldos Knieprobleme haben sich als Außenbandanriss erwiesen und Andreas Wolf wurde am Dienstag zum AS Monaco verkauft. Nur Sokratis und Mikael Silvestre stehen als mögliche Innenverteidiger noch zur Verfügung.
Nur zwei aus fünf
"Es ist wirklich so, dass aus einer Situation, in der wir fünf Abwehrspieler hatten, nur noch zwei übrig geblieben sind", sagte Allofs, "wir sehen deshalb schon die Notwendigkeit, da was zu machen". Auch Naldo sieht den Zugang als Notwendigkeit an: "Wenn ein Neuer kommt, dann freue ich mich natürlich. Er würde uns helfen."
"Einen Vorgriff auf die kommende Saison" wollte Allofs eigentlich verpflichten. Das ist der junge Schweizer sicherlich, der zuletzt in seinem Klub aber auch nur noch Ersatz war. Ob und wie er da in der Bundesliga helfen kann, ist völlig unklar. Allofs und Trainer Thomas Schaaf gehen damit ein Risiko ein. Nur fünf Klubs aus unteren Tabellenregionen haben mehr als die 31 Gegentreffer des Tabellenfünften.
Für Erstaunen hat da insbesondere nach der schweren Verletzung von Prödl der Verkauf von Wolf gesorgt. Der ehemalige Nürnberger hatte sich nach dem Verkauf von Per Mertesacker im Sommer einen Stammplatz erobert, dennoch durfte er jetzt gehen. Mit einer Wadenverletzung würde er allerdings auch noch mindestens zwei Wochen ausfallen.
Naldo hofft auf baldige Genesung
"Wir haben immer gesagt, dass wir ihm keine Steine bei einem interessanten Angebot in den Weg legen würden", sagte Allofs. Für dreieinhalb Jahre konnte Wolf in Südfrankreich unterschreiben, ein außergewöhnlich lukrativer Vertrag, der auch durch das Geld eines russischen Investors in Monaco möglich wurde. Bremen erhielt zudem eine Ablöse von knapp einer Million Euro für den 29-Jährigen, der vor der Saison ablösefrei gekommen war.
Die Verletzungen von Prödl und Naldo trafen Werder dagegen natürlich unvorbereitet. Der Brasilianer soll am Freitag erneut untersucht werden, gegen Leverkusen fällt er auf jeden Fall aus. Ein kleiner Anriss des Außenbandes wurde diagnostiziert. Erst im Laufe der Hinrunde war Naldo nach über einjähriger Pause ins Team zurückgekehrt.
Ein Knochen-Ödem hatte zwischendurch sogar seine Karriere bedroht. "Die Verletzungen sind nicht vergleichbar, weil (diesmal) nicht Knochen und Knorpel betroffen sind", sagte Naldo der "Kreiszeitung Syke", "ich hoffe, dass ich bald wieder spielen kann."
Der Kader von Werder Bremen im Überblick