Pizarro verlässt Werder mit unbekanntem Ziel

SID
Claudio Pizarro (M.) wird in der kommenden Saison nicht mehr für Werder Bremen spielen
© Getty

Claudio Pizarro verlässt den SV Werder Bremen. Nach wochenlangem Hin und Her entschied sich der Peruaner am Dienstag gegen den Bundesligisten aus der Hansestadt.

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"Das war eine ganz schwierige Entscheidung für mich, denn ich empfinde eine große Liebe für die Mannschaft und diesen Klub. Aber ich möchte gegen Ende meiner Karriere noch einmal etwas anderes machen", sagte der 33-Jährige, der seinen Kontrakt vor Wochen fristgerecht gekündigt und damit die mögliche Option des Vereins auf Verlängerung um ein Jahr verhindert hatte.

Wohin es Pizarro zieht, ließ der mit 18 Toren beste Werder-Stürmer der Saison noch offen. "Was es wird, kann ich noch nicht sagen. Ich habe einige Angebote, die ich noch prüfe." Im Gespräch waren zuletzt Vereine im Ausland sowie auch Bayern München.

Laut "Kicker" sollen auch Borussia Dortmund und Schalke 04 Interesse haben. In Bremen sollte Pizarro einen Zweijahresvertrag erhalten, mit allerdings geringeren Bezügen als die bislang geschätzt pro Jahr überwiesenen 4,2 Millionen Euro.

Pizarro ließ sich nicht überzeugen

"Drei Mal hatten wir es geschafft, ihn von Werder zu überzeugen, ein viertes Mal war es leider nicht möglich", erklärte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs. "Wir bedauern das sehr, sind aber froh, dass nun endlich eine Entscheidung gefallen ist und bedanken uns bei Claudio für die tolle gemeinsame Zeit."

Nach Tim Wiese (Hoffenheim) und Marko Marin (Chelsea) verlässt in Pizarro eine weitere "Korsettstange" die Bremer. Dabei wollte Trainer Thomas Schaaf um den erfahrenen Pizarro eine neue Mannschaft aufbauen, nachdem Werder sich schon von Markus Rosenberg, Tim Borowski, Mikael Silvestre und Lennart Thy getrennt hat.

Allofs: "Umbruch ist so noch etwas deutlicher"

"Unser Umbruch ist so noch etwas deutlicher", betonte Allofs. "Wir können einen Weltklasse-Stürmer wie Claudio Pizarro sicher nicht eins zu eins ersetzen, aber wir sehen es positiv. Es ergeben sich aus seinem Abgang für uns neue Möglichkeiten." Diese Auffassung gründet sich darin, dass Werder fortan das hohe Gehalt spart. Denn eine Ablöse gibt es nicht für den 2008 nach Stationen beim FC Bayern und dem FC Chelsea an die Weser zurückgekehrten Pizarro.

Zuletzt hatte auch Schaaf die Geduld verloren und den mit 160 Toren in 333 Spielen besten ausländischen Torjäger der Bundesliga zu einer raschen Entscheidung gedrängt. "Wir müssen diese Entscheidung akzeptieren", erklärte Schaaf. "Ich hätte gern noch weiter mit ihm gearbeitet. Wir können nun die Planungen für die kommende Saison vorantreiben. Wir werden jetzt nach attraktiven Lösungen suchen." Sein Abschiedsspiel für Werder wird Pizarro nun in der Provinz bestreiten.

Am Mittwoch spielt Bremen in Cuxhaven. Dreizehn Jahre ist es dann her, dass Pizarro sein erstes Spiel für die Bremer machte. Von 1999 bis 2001 spielte er ein erstes Mal bei den Grün-Weißen, für die er 159 seiner insgesamt 333 Bundesligaspiele bestritt und dabei 89 Tore erzielte. Mehr Tore schafften nur Marco Bode (101), Rudi Völler (97) und Frank Neubarth (97) - Ailton (88) hatte Pizarro mit seinen zwei Treffern am letzten Bundesligaspieltag gegen Schalke 04 überholt.

Claudio Pizarro im Steckbrief

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