Den brasilianischen Spielmacher Diego bezeichnet der Trainer und Manager selbst als "gewichtigste Personalie" in der anstehenden Saisonpause. Allerdings herrscht zwischen Magath und Diego Funkstille. Der 58-Jährige will auch selbst nicht das Gespräch mit dem zu Atletico Madrid ausgeliehenen Mittelfeldakteur suchen.
"Ich gehe davon aus, dass er zum Trainingsauftakt am 2. Juli dabei ist. Ich habe nichts anderes gehört und warte einfach mal ab. Wir haben keinen Kontakt", sagte Magath in einem Pressegespräch in Wolfsburg.
Er glaubt nicht, dass die VfL-Akteure Probleme mit der Rückkehr des nach einem Streik am letzten Spieltag der vorletzten Saison gegangenen Kollegen haben würden: "Ich denke, dass er normal aufgenommen wird." Beim VfL besitzt Diego einen Vertrag bis 2014, der ihm ein fürstliches Salär von angeblich sechs Millionen Euro pro Saison einbringt.
Nachfolger für Kapitän Träsch gesucht
Der Gehaltspoker von Torjäger Mario Mandzukic dürfte spätestens bei einer starken EM-Leistung des kroatischen Stürmers in die nächste Runde gehen. "Er wollte mehr Geld, ich habe das negativ entschieden", sagte Magath. Im Raum stand eine Verdopplung der Bezüge auf fünf Millionen Euro pro Jahr. Der Vertrag des Torjägers läuft noch bis 2014.
Einige Gedanken wird Magath im Urlaub auch daran verwenden, wer künftig als Kapitän auf dem Feld sein verlängerter Arm sein wird. Träsch habe die Erwartungen - "seine und meine" - nicht erfüllt. Das Kapitänsamt sei scheinbar eine Belastung für ihn gewesen. Ein Kandidat für die Nachfolge ist Torwart Diego Benaglio. Unklar ist auch die Situation um WM-Teilnehmer Simon Kjaer (an AS Rom ausgeliehen) und Koo Ja-Cheol (nach Augsburg verliehen).
Gelassenheit bei eigenem Vertrag
Äußerlich gelassen sieht der Meister-Trainer von 2009, dass sein eigener, bis 2013 gültiger Kontrakt noch nicht verlängert ist. "Ich hechele dem Vertrag nicht hinterher, das hat bei mir keine Eile", sagte er.
"Ich denke, es wird bald Vollzug gemeldet", sagte Magath. Es seien nur noch Kleinigkeiten zu regeln, vermutlich werde bis 2015 abgeschlossen. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender des Hauptsponsors VW, hat bereits grünes Licht gegeben.
Abgesehen davon rechnet Magath mit einer längerfristigen Zusammenarbeit auch ohne Renten-Vertrag. "Vorausgesetzt, dass es gelingt eine Mannschaft aufzubauen, die dauerhaft in der Bundesliga-Spitze mitspielt", sagte der Europameister von 1980. Und dementsprechend in den europäischen Wettbewerben präsent ist, was in dieser Saison mit Platz acht knapp verfehlt wurde.
Der Wolfsburger Kader im Überblick