Der Leverkusener gibt zu, vom Interesse des Abramowitsch-Klubs geschmeichelt gewesen zu sein. Ein Wechsel an die Themse hätte sich Schürrle sehr gut vorstellen können.
"Es wäre sehr interessant gewesen. So eine Chance bekommt man wahrscheinlich nicht so oft im Leben. Ich denke, man fände in der Bundesliga kaum einen Spieler, der sagen würde: Das interessiert mich überhaupt nicht."
"Es war kein geeigneter Nachfolger zu finden"
Der Kontakt sei schon weit fortgeschritten gewesen. Schürrle berichtet von Gesprächen zwischen den Verantwortlichen. Bayer habe ihn und seine Berater vom Interesse Chelseas in Kenntnis gesetzt.Sogar eine Einigung zwischen den Parteien war absehbar - doch Leverkusen fand keinen adäquaten Ersatz für Schürrle, wie er aus mehreren Gesprächen mit Rudi Völler erfuhr: "Es war kein geeigneter Nachfolger zu finden, und ich sei sportlich zu wichtig für Bayer."
Schürrle selbst betrachtet es als Wertschätzung seines Vereins, ein solch lukratives Angebot (gehandelt wurde eine Ablösesumme von etwa 25 Millionen Euro) ausgeschlagen zu haben. Dennoch ist der Linksaußen irritiert davon, wie der mögliche Wechsel in der Öffentlichkeit dargestellt wurde.
Schürrle irritiert von Bayer
Zwar könne er Bayer absolut verstehen, aber "irritiert und gestört haben mich eher andere Dinge. Dass die ganze Sache so schnell und so detailliert öffentlich gemacht wurde. Außerdem hat man Dinge interpretiert, die so nicht richtig waren. Natürlich habe ich nie gesagt, dass ich unbedingt weg will. Aber jetzt kam es so rüber, als wäre ich gar nicht interessiert gewesen."
Der Schritt ins Ausland ist für Schürrle durchaus reizvoll, gerade die Premier League traut sich der 21-Jährige angesichts seiner Stärken und seiner Spielanlage zu und gibt unumwunden zu Protokoll, dass gerade der FC Chelsea für ihn eine besondere Herausforderung gewesen wäre - einem ehemaligen Teamkollegen sei Dank.
"Den Verein habe ich schon seit Jahren verfolgt, weil Michael Ballack dort spielte und große Erfolge feierte. Als Nationalmannschaftskapitän war er damals doch für fast jeden deutschen Nachwuchsspieler das große Idol."
Schürrle träumt von Top-Klub
Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga kommt für Schürrle nur bedingt infrage. Über dem Niveau von Bayer Leverkusen stünden nur Dortmund und Bayern, er präferiere das Ausland und gibt als mittelfristiges Ziel einen "absoluten europäischen Top-Klub" aus.
Dass der Zug für ihn angesichts seines blutjungen Alters und seiner Qualitäten nicht abgefahren ist, weiß auch Schürrle: "Ich weiß um meine Stärken und meine Perspektiven. Da bin ich selbstbewusst genug."
Andre Schürrle im Steckbrief