"Er ist beschwerdefrei und wird morgen mit der Mannschaft trainieren. Seine Pause war eine reine Vorsichtsmaßnahme", sagte Trainer Jupp Heynckes am Freitag in München. Ob der zuletzt von einer Bänderdehnung im Sprunggelenk geplagte 28-Jährige im Aufgebot steht, entscheide er spätestens am Sonntagmorgen, fügte Heynckes an.
Sicher im Kader wird hingegen Neuzugang Claudio Pizarro sein. Allerdings habe der Peruaner "Defizite im Fitnessbereich. Es liegt ein Stück Arbeit vor ihm", sagte Heynckes.
Verletzte machen Fortschritte
Fortschritte machen unterdessen die verletzten David Alaba (Ermüdungsbruch) und Rafinha (Bänderriss). Der Brasilianer werde in der kommenden Woche mit dem Lauftraining beginnen, Alaba kann die Krücken in zwei Wochen beiseitelegen.
Auch der vergangene Woche am Sprunggelenk operierte Mario Gomez sei "sehr optimistisch, dass seine Genesung schneller verläuft, als man denkt", sagte Heynckes. Nationalstürmer Gomez sollte ursprünglich etwa sechs Wochen ausfallen.
Erste Standortbestimmung
Jupp Heynckes freut sich auf eine erste "Standortbestimmung". Dagegen nervt Bayern Münchens Trainer der medial geschürte Druck auf seine Mannschaft.
"Es wird überall zusätzlich Druck aufgebaut. Die Spieler machen sich selbst den meisten Druck. Und sie machen sich keine Gedanken über die Vergangenheit gegen Borussia Dortmund", sagte der 67-Jährige am Freitag. Verliert der Rekordmeister die Partie, wäre es die sechste Niederlage gegen Dortmund in Folge.
Natürlich, sagte Heynckes, wollen die Bayern "gewinnen. Wir werden alles daran setzen, erfolgreich zu sein". Das Spiel zwei Wochen vor dem Ligastart bewertete er aber als nicht mehr als "willkommenen Anlass, sich auf ganz hohem Niveau zu messen". Er erwarte "ein Spiel auf Augenhöhe", in der Meisterschaft allerdings könne der Doublegewinner aus dem Westen "die Favoritenrolle nicht mehr abschütteln."
Für Heynckes ist der Test auf hohem Niveau auch die Möglichkeit, seine Stammelf zu formieren. "Von den Spielern, die normalerweise gesetzt sind, darf sich keiner eine Blöße geben", sagte er. Unter anderem Emre Can aus dem eigenen Nachwuchs und Zugang Xherdan Shaqiri wittern ihre Chance.
"Ansprache übernehme ich"
Und auch gegen Sportdirektor Matthias Sammer setzte sich Heynckes zur Wehr. "Die Betreuung der Mannschaft übernehme immer noch ich, auch die Ansprache", sagte der 67-Jährige am Freitag in München und reagierte damit auf Sammers Aussagen unter der Woche.
Der 44-Jährige hatte zuletzt größere Angriffslust der Spieler gefordert und eine Handgreiflichkeit im Training als positiv bewertet.
"Wir brauchen keine tote Mannschaft, wir brauchen eine Mannschaft, die lebt, die aggressiv ist", hatte Sammer gesagt. Heynckes führte angesprochen darauf, ob sich der "Biss" der Mannschaft seit Sammers Verpflichtung schon verbessert habe, fort: "Wir haben deutlich zum Ausdruck gebracht, dass es notwendig ist, viele Dinge zu optimieren. Das ist ein Prozess, in dem wir mittendrin sind."
Der Kader des FC Bayern im Überblick