Der Vertrag von Thorsten Fink beim Hamburger SV läuft noch knapp 20 Monate, bis zum 30. Juni 2014. Bis dahin möchte der Trainer "seine" Mannschaft aufgebaut haben, wie er dem "Hamburger Abendblatt" verriet: "Den HSV nur kurz nach oben zu bringen und dann weiterzuziehen war nie mein Ziel. Ich bin gekommen, um zu bleiben. Ich möchte bis 2014 meinen Kader aufbauen. Mein Kader heißt: Dieses Team habe ich zusammengestellt, damit kann ich mich identifizieren."
Aufwärtstrend nicht überbewerten
Zuletzt zeigte die Leistungskurve des Bundesliga-Dinos deutlich nach oben, zehn Punkte aus den letzten vier Partien werden nur von Tabellenführer Bayern München getoppt.
Dennoch warnt Fink vor zu viel Euphorie: "Wir dürfen uns nicht täuschen lassen von zehn Punkten. Die Entwicklung einer echten Winner-Mentalität dauert Monate. Unser Motto muss sein: Siege sind nicht das Wichtigste. Sie sind das Einzige."
Zugleich ist der Trainer froh über die gesunkene Erwartungshaltung in der Stadt. "Man ist demütiger geworden. Früher kamen nach zwei Spielen sofort die Fragen nach dem Erreichen der Europa League. Dennoch ist hier durch die lange sportliche Krise richtig was zusammengewachsen, der Zusammenhalt ist nach meinem Empfinden groß."
Van der Vaart als Auslöser - Köpfe nun frei
In der Öffentlichkeit wird Rafael van der Vaart als zentrale Figur der Hamburger auf dem Platz dargestellt. Für seinen Trainer hat der Niederländer aber eine noch viel wichtigere Bedeutung: Der 29-Jährige mache auch seine Mitspieler zu besseren Spielern: "Als Rafael kam, haben auf einmal viele Leute positiv gedacht. Jeder sagte: Jetzt geht es aufwärts."
In der vergangenen Saison sei das noch ganz anders gewesen: "Wenn der Kopf nicht stimmt, können die Spieler noch so viel Talent haben."
Fußball a la Fink
Mittlerweile zeigt der Hamburger SV den begeisternden und leidenschaftlichen Fußball, den Thorsten Fink spielen lassen möchte.
In seiner Wunschvorstellung wird seine Mannschaft in Zukunft noch dominanter: "Gegen Mannschaften wie Bayern oder Dortmund ist das zwar schwer, aber gegen alle anderen Mannschaften können wir es schaffen, das Spiel zu beherrschen.""Wir wollen unsere Philosophie nach unten tragen und aus dem Nachwuchs Spieler hochziehen. Wenn ich mal gehen muss, soll man sagen: Da ist was Ordentliches hinterlassen worden", so Fink weiter.
Der Hamburger SV im Steckbrief