Michael Wiesinger wird neuer Trainer des 1. FC Nürnberg. Der 39 Jahre alte Coach der Nürnberger U23-Mannschaft tritt die Nachfolge von Dieter Hecking an, der in der vergangenen Woche zum VfL Wolfsburg gewechselt war.
Wiesinger und Reutershahn sollen beim Trainingsauftakt am 3. Januar im Sportpark am Valznerweiher offiziell vorgestellt werden und danach ab 14 Uhr ihre erste gemeinsame Trainingseinheit leiten. Das bestätigte Nürnbergs Manager Martin Bader am Montag. Es gilt, den Club vom derzeitigen Tabellenplatz 14 in ein gesichertes Mittelfeld zu führen.
Wiesinger, der am 27. Dezember seinen 40. Geburtstag feiert, wird künftig der Mann für die "finalen Entscheidungen" und nach Vereinsangaben der Ansprechpartner für die Medien und die Öffentlichkeit sein.
Den 52-jährigen Reutershahn, seit 2009 zunächst neben Michael Oenning und zuletzt neben Dieter Hecking Co-Trainer in Nürnberg, bezeichnete Bader als "eine wichtige Konstante für die Mannschaft".
Bader erhofft sich "neue Impulse"
Von Wiesinger erwartet die Club-Führung bei seiner ersten Station als Cheftrainer einer Bundesliga-Mannschaft laut Bader "neue Impulse. Michael hat eineinhalb Jahre im Nachwuchsleistungszentrum hervorragende Arbeit geleistet."
Man habe "alle Optionen intensiv geprüft" und sei zu dem Entschluss gekommen, "dass der Club mit dieser Konstellation die sportliche Herausforderung der Rückrunde bestreiten wird". Bader: "Mit Michael Wiesinger und Armin Reutershahn haben wir zwei Trainer aus den eigenen Reihen, die Vertrauen und hohe Akzeptanz genießen."
Wiesinger freut sich auf seine neue Aufgabe. "Der 1. FC Nürnberg ist mein Verein, hier arbeite ich seit eineinhalb Jahren mit viel Herz und Leidenschaft", wird der frühere Nürnberger Profi auf der vereinseigenen Homepage zitiert.
Von 1993 bis 1999 beim Club
"Genau hier nun die Möglichkeit zu bekommen, die sportliche Herausforderung anzugehen, ist etwas Besonderes." Es sei eine Aufgabe, "die ich mir zutraue, denn ich kenne Verein und Umfeld gut", so Wiesinger weiter.
Der neue Cheftrainer spielte von 1993 bis 1999 für den Club. Danach ging er zu Bayern München, wurde zweimal deutscher Meister und war Mitglied des Teams, das 2001 in Mailand die Champions League gewann.
Von 2001 bis 2004 spielte Wiesinger bei 1860 München. Von dort aus wechselte der Mittelfeldspieler zu Wacker Burghausen, ehe er 2008 bei der SpVgg Weiden seine aktive Karriere beendete.
Wiesinger hat "Autorität und Überzeugungskraft"
Seine Trainer-Laufbahn begann Michael Wiesinger im Juli 2008 beim FC Ingolstadt, wo er zunächst die U23 übernahm. Mit Wiesinger auf der Bank schafften die Profis des FC Ingolstadt 2010 dann den direkten Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga.
In der folgenden Saison musste Wiesinger nach nur vier Punkten aus den ersten elf Spielen gehen und heuerte im Sommer 2011 wieder beim 1. FC Nürnberg an.
Dass es ihm als jungem Trainer bei den Profis möglicherweise an Autorität mangeln könnte, glaubt der frühere Nürnberger Profi Marek Mintal nicht.
Der 35-jährige Slowake, der von 2003 bis 2011 in 180 Pflichtspielen für den Club 66 Tore erzielte und zuletzt unter Wiesinger in der zweiten Mannschaft spielte, bescheinigte diesem im Gespräch mit den "Nürnberger Nachrichten" "Autorität und Überzeugungskraft". Vor allem Wiesingers Teamführung komme bei den Spielern gut an.
Michael Wiesinger im Steckbrief