"Erfolgreiches Jahr für die Nationalmannschaft"

Von Jean Mikhail
Kapitän Philipp Lahm ist mit der Entwicklung der DFB-Elf im vergangenen Jahr zufrieden
© Getty

Philipp Lahm, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, zeigte sich zufrieden mit der DFB-Elf im Jahr 2012. Bayern München sieht er auf "Augenhöhe mit Real Madrid, gegen Barcelona wären wir Außenseiter".

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Dem "Kicker" sagte Lahm: "Wir haben uns in den vergangenen Jahren weiterentwickelt, in der EM-Qualifikation alle zehn Spiele gewonnen. Wir sind bislang bei den Turnieren an Spanien und Italien gescheitert. Spanien ist eine Jahrhundertmannschaft, die EM, WM und wieder EM gewonnen hat. Italien war der letzte Weltmeister vor Spanien. Wir haben gute Jahre hinter und hoffentlich noch bessere vor uns".

In Brasilien werde es aber noch schwieriger als sonst, da vor Spanien 2010 noch nie eine europäische Mannschaft außerhalb des eigenen Kontinents Weltmeister werden konnte.

Verbesserungsbedarf im deutschen Team sieht Lahm aktuell bei der taktischen Umsetzung. Das 4:4 gegen Schweden schrieb er unter anderem fehlenden Automatismen in der Defensive zu. Dies sei aber kein Grund zur Panik.

"Vor einem normalen Länderspiel fehlt die Zeit, all die Automatismen einzustudieren. Die Nationalmannschaft zeichnet jedoch eines aus: Vor großen Turnieren haben wir es immer hinbekommen, wenn wir drei, vier Wochen zusammengearbeitet haben, taktische Feinheiten zu verinnerlichen." Mit zwei Siegen gegen Kasachstan sei man in der Qualifikation absolut im Soll.

Guardiola-Coup zeigt Stellenwert

Zunächst folgt für Deutschland am Mittwoch ein Freundschaftsspiel in Paris. Vergangenes Jahr verlor man in Bremen gegen die Franzosen, damals noch von Laurent Blanc trainiert, mit 1:2. Dementsprechend stark sieht Lahm den kommenden Gegner: "Es ist eine gefährliche Mannschaft mit starken Einzelspielern und guten jungen Leuten".

Lahms direkter Gegenspieler wird voraussichtlich Vereinskollege Franck Ribery werden. Grund genug für Lahm, diesen zu loben: "Franck ist ein exzellenter Spieler, ein kompletter Flügelspieler. Wir kennen uns gut, es wird interessant werden, für beide."

Mit der Entwicklung bei Bayern München ist Lahm ähnlich zufrieden, wie mit der der Nationalmannschaft. Dass Pep Guardiola ab Sommer das Traineramt übernehme, verdeutliche den Stellenwert des Klubs und sei auch ein Lob für Jupp Heynckes, welcher die Mannschaft so geformt habe, dass Guardiola sie übernehmen wollte.

"Mit Real auf Augenhöhe"

"Uns charakterisieren noch immer die deutschen Tugenden wie Zielstrebigkeit, das robuste, technisch anspruchsvolle Spiel und die Gefahr bei Standards", beschrieb Lahm die Stärken des FC Bayern.

"Wir haben uns ganz klar defensiv verbessert. Ein gutes Beispiel dafür ist Franck Ribery. Er arbeitet enorm viel nach hinten", so Lahm weiter.

Das Maß aller Dinge sei allerdings weiterhin der FC Barcelona. Die Katalanen hätten den Münchnern unter anderem die starke Balleroberung nach Ballverlusten voraus. Dennoch bleibt das Ziel der Bayern in diesem Jahr das Triple.

In der Champions League sieht man sich gegen Arsenal in der Favoritenrolle, "gegen Real wäre es ein Spiel auf Augenhöhe, gegen Barcelona wären wir Außenseiter.".

"Zwei Jahre ohne Meisterschaft untragbar"

Das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund bleibt für Lahm ein Viertelfinale, nicht mehr und nicht weniger: "Wenn man im Halbfinale oder Finale verliert, hat man auch keinen Titel."

Das Hauptziel für die Bayern ist jedoch eindeutig die Meisterschaft: "Zwei Jahre ohne Meisterschaft sind beim FC Bayern untragbar, egal ob Dortmund oder sonst wer vor uns steht. Wir wollen so früh wie möglich alles klarmachen."

Bleibt die Frage, was Pep Guardiola eigentlich erreichen soll, wenn die Bayern schon in diesem Jahr das Triple holen sollten. Für Lahm gibt es auf diese Frage eine einfache Antwort: "Den Erfolg wiederholen."

Philipp Lahm im Steckbrief