Medienberichten zufolge ist ein Wechsel des BVB-Torjägers Robert Lewandowski zum FC Bayern München beschlossene Sache. Ob der Pole bereits im Sommer das Trikot des Rekordmeisters überstreifen wird, ist dagegen weiter offen. Dortmund fordert einen hohen Preis. Hans-Joachim Watzke reagiert zunehmend genervt auf die Gerüchte.
Nachdem "Sky Italia" bereits am Dienstag eine Einigung zwischen Lewandowski und dem FC Bayern meldete, berichten nun auch "Bild" und "Spiegel online" über einen anstehenden Wechsel.
Die "Bild" berichtet unter Berufung auf das "polnische Umfeld" Lewandowskis, dass sich der Angreifer mit den Bayern bereits auf einen Wechsel im Sommer verständigt habe. Die Dortmunder Schmerzgrenze läge bei 30 Millionen Euro.
Watzke signalisiert Gesprächsbereitschaft
"Spiegel online" hatte eine namentlich nicht genannte Quelle zitiert, die "beste Drähte in die Vorstandsetage des FC Bayern München" besitze: "Wir sind uns mit dem Spieler so gut wie einig. Jetzt beginnen aber erst die Verhandlungen mit dem BVB."
Demzufolge wurden sich Verein und Spieler am Sonntag über einen Vertrag ab Sommer einig. In der Kabine des Rekordmeisters soll bereits über den Neuzugang gesprochen worden sein.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bestritt nach wie vor eine Einigung zwischen den Vereinen, signalisierte aber Gesprächsbereitschaft: "Es gibt keinen neuen Stand in Sachen Robert Lewandowski. Wenn Robert wirklich zu einem anderen Klub möchte, würden wir uns an einen Tisch setzen und über alles reden. Denn wir haben ein gutes Verhältnis."
Watzke: "Das nervt mich mittlerweile"
Verantwortliche des Doublesiegers betonten in der Vergangenheit mehrfach, dass der Verein sich die Option offen hält, den bis 2014 gültigen Vertrag des Polen auslaufen zu lassen und damit auf eine Ablöse zu verzichten.
"Fakt ist aber auch, dass wir bei Robert die Entscheidung treffen. Er hat schließlich bei uns noch einen gültigen Vertrag bis zum Sommer 2014", bekräftigte Watzke erneut.
Dass den Dortmundern die zunehmenden Gerüchte auf die Nerven gehen, gibt Watzke unumwunden zu - er entkräftet sie aber auch nicht. Auf die Frage, ob der Double-Gewinner grundsätzlich bereit sei, auch mit dem Rekordmeister über einen Transfer des polnischen Torjägers zu verhandeln, sagte Watzke: "Dazu sagen wir nichts. Wenn irgendjemand zu uns kommt, wird er das schon sehen. Das alles ist eine einzige Spekulationsblase. In der Berichterstattung steckt nullkommanull Substanz, es gibt keine Primärquelle - das nervt mich mittlerweile, und ich werde dazu auch nichts mehr sagen. Der Stand ist, dass Robert bei uns einen Vertrag bis 2014 besitzt, den wir verlängern wollen."
Lewandowski: Entscheidung im Sommer
Ähnliche Gefühle wie Watzke hat offenbar auch Lewandowski selbst, der sich in der "Sport Bild" nun erstmals seit langem zu seiner Zukunft äußerte: "Das nervt in letzter Zeit. Anfragen und Interessenten sind zwar schön. Ich habe aber allen Seiten mitgeteilt, dass ich bis zum Saisonende nichts hören möchte und mich voll auf den BVB konzentriere."
Der Pole werde sich "im Sommer alles anhören" und sich dann mit seinen Beratern zusammensetzen. "Nach dem letzten Saisonspiel werden wir sprechen und dann weitersehen. Im Sommer fällt eine Entscheidung."
Watzke betonte zudem gegenüber dem "Spiegel": "Wenn Robert seinen Vertrag bis zum Ende der Saison nicht verlängert, dann machen wir es wie immer: Wir setzten uns zu dritt zusammen (Trainer Jürgen Klopp, Sportdirektor Michael Zorc und Watzke; d. Red.) und diskutieren über das weitere Vorgehen. Das Ergebnis ist dabei völlig offen." Er betonte, dass der BVB Lewandowski "für ein x-beliebiges Angebot ganz sicher nicht abgeben" werde.
Lewandowski hat in 28 Pflichtspielen für den BVB in dieser Saison 18 Tore erzielt und elf Vorlagen gegeben. Auch wegen seines Alters gehört er zu den begehrtesten Stürmern Europas. Angeblich sollen auch Spitzenklubs wie Manchester United und Manchester City interessiert sein.
Robert Lewandowski im Steckbrief