Dass er selbst beim Einkaufen oder auf der Straße erkannt wird, macht Draxler nichts aus, wie er im Gespräch mit "Reviersport" erläuterte: "Ich finde es immer nett, wenn die Leute vorher fragen. Manchmal setze ich mir aber auch ein Käppi auf und ziehe es tief ins Gesicht. Und es kommt natürlich vor, dass man beim Dreißigsten, der ein Foto mit mir machen will, nicht mehr so freundlich ist wie beim Ersten. Ich denke, das ist menschlich."
Die nicht vorhandene Scheu resultiert laut Draxler auch daraus, dass er es nicht anders kennt. "Ich weiß, dass ich aufpassen muss, weil alle Leute ihre Kamerahandys parat haben", sagte der Teenager: "Ich kann es mir nicht leisten, auch mal Mist zu bauen wie meine Kumpels. Aber ich will mich auf keinen Fall beklagen."
Zustimmung für Jermaine Jones
Dennoch stimmte Draxler seinem Teamkollege Jermaine Jones zu. Er hatte zuletzt geklagt, Nachwuchsspieler dürften heute keine Ecken und Kanten mehr haben. "Die jungen Spieler wachsen ja früh in ihre Rolle hinein und wissen zum Beispiel, wie man mit Medien umgeht. Ich habe aber nicht vor, mich zu verstecken", kündigte Draxler an: "In einer kritischen Phase kann auch mal etwas von mir kommen, das man nicht erwartet hat."
Gleichzeitig betonte der 19-Jährige aber, dass er auch als Leistungsträger Respekt vor den älteren Profis habe. "Meiner Meinung nach läuft es aber zum Teil ein wenig in die falsche Richtung", so Draxler: "Der eine oder andere Jüngere lässt den Respekt vor den Älteren vermissen. Vielleicht auch, weil die Jüngeren nicht mehr alleine sind."
Persönliche Zukunft weiter unsicher
Außerdem äußerte sich der Offensivmann auch zu seiner persönlichen Zukunft. Nachdem er im Sommer Angebote von Real Madrid und Manchester City abgelehnt hatte, ist diese weiter offen. "Zunächst einmal ist es ja nicht in Stein gemeißelt, dass ich Schalke verlassen werde", beruhigte Draxler die Fans. Sein Traum bleibe aber weiterhin, für einen ganz großen Klub in Europa zu spielen.
Mit zehn Toren und vier Vorlagen in 30 Ligaspielen gehörte Draxler in der vergangenen Saison zu den absoluten Leistungsträgern bei Schalke. Erst im Mai hatte er seinen Vertrag bis 2018 verlängert und sich die festgeschriebene Ablösesumme von 45,5 Millionen Euro zusichern lassen.
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Ein Grund für Draxlers gute Leistungen könnte Raul sein. Der frühere Schalke-Profi stand nach seinem Abschied aus Gelsenkirchen regelmäßig in Kontakt mit dem Nachwuchstalent. "Er hat mich auf Schalke so sehr unterstützt, dass es mir wichtig war, auch weiterhin die Meinung eines so erfahrenen Weltklasse-Spielers zu hören", erklärte Draxler.
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