Derzeit sei der Verein "nicht handlungsfähig, weil die Schulden so hoch sind, dass wir keine neuen Kredite aufnehmen können". Darum brauche der Verein dringend Investoren.
Auch der frühere HSV-Präsident Wolfgang Klein setzt voll auf eine Ausgliederung. "Man muss die Strukturen ändern, flexibel sein und auch einen Investor dazunehmen", sagte der 72-Jährige dem "SID": "Ohne ein frisches Konzept werden wir keine Chance haben, in den nächsten zehn Jahren mit den Topteams auf Augenhöhe zu sein." Klein befürwortet, dass sich der amtierende Vorstand den Plänen von HSVPlus nicht verschließt. "Es ist mein Eindruck, dass der Vorstand hinter der Initiative steht. Damit würde sich automatisch die sportliche Kompetenz in den Führungsgremien erhöhen."
Ertel kritisiert Rieckhoff scharf
Rieckhoff hält im Fall einer Ausgliederung Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe für möglich. "Ich kenne Personen und Unternehmen, die nicht bereit sind, unter den derzeitigen Voraussetzungen zu investieren, die aber sagen, dass sie bei einer Ausgliederung gesprächsbereit wären. Diese Aussagen gibt es definitiv", sagte Rieckhoff. Auch Milliardär und HSV-Investor Klaus-Michael Kühne sei einer der potenziellen Geldgeber.
Den derzeitigen Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Ertel kritisierte Rieckhoff scharf. Ertel hatte in einem Interview gesagt: "In Europa dient der HSV vielen Vereinen als Vorbild." Dem widersprach Rieckhoff: "Ich weiß nicht, welche Vereine das sein sollen. Die, die in der Champions League spielen, wohl kaum. In Deutschland gibt es keine einzige Stimme, die unsere Vereinsstrukturen lobt. Ich halte Ertels Argument also für ziemlich weit hergeholt."
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