VfL Wolfsburg: Ende Juli hatte sich Bas Dost in einem Testspiel eine Verletzung am Syndesmoseband zugezogen. Offenbar wurden Art und Schwere der Verletzung zu spät genau diagnostiziert - zunächst wurde von einer Knöchelverletzung ausgegangen. Jedenfalls war der Niederländer bis vor kurzem noch in ein striktes Rehaprogramm gezwängt. Am Mittwoch gab es dann nach Wochen des individuellen Schuftens und eines Kurz-Urlaubs in der Heimat eine erste zaghafte Annäherung an die Teamkollegen. Bei leichten Pass- und Spielformen hatte der 24-Jährige endlich wieder Kontakt mit dem Ball. Wenngleich an ein Comeback in naher Zukunft noch nicht zu denken ist. "Die Schmerzen sind weg, aber ich spüre auch, dass ich konditionell noch nicht soweit bin, in der Bundesliga zu spielen", sagt Dost. Trainer Dieter Hecking hofft, seinen gefährlichsten Angreifer noch in der Vorrunde wieder einsetzen zu können. Angesichts von bisher erst fünf Wolfsburger Stürmer-Toren in elf Pflichtspielen in dieser Saison (vier davon durch Ivica Olic) und nur drei nominellen Angreifern im Kader ein verständlicher Wunsch.
Werder Bremen: Die Verletzung der beiden einzigen gestandenen Angreifer Nils Petersen (Innenbandanriss im Knie) und Franco Di Santo (Muskelfaserriss) zwingen Robin Dutt zu einer veritablen Umstellung vor dem Auswärtsspiel in Wolfsburg. Im Training ließ Dutt die erste Mannschaft mit nur neun Feldspielern agieren, in vorderster Linie wirbelten mit Eljero Elia, Özkan Yildirim, Melvyn Lorenzen und Martin Kobylanski die vier möglichen Kandidaten um einen Pappkameraden. Die Laufwege in der Spitze und die passenden Passwege aus dem Mittelfeld sollten so einstudiert werden. Wer aber am Samstag die einzige Spitze geben wird, lässt Dutt noch offen. "Es gibt ein paar Spieler, die sich anbieten", sagt der Trainer. "Ich versuche nun, diese große Zahl Tag für Tag zu verkleinern, sodass am Ende nur noch einer übrig bleibt." Wahrscheinlich wird Mehmet Ekici in die Startelf rücken und einen Platz im Mittelfeld einnehmen. Aaron Hunt würde dann den verkappten Angreifer geben. Davie Selke aus dem U-23-Team ist für Wolfsburg dagegen noch keine Alternative. Zuletzt ließ der 18-Jährige bei der deutschen U 19 mit sechs Toren in vier Spielen aufhorchen.
FC Augsburg: Paul Verhaegh und Matthias Ostrzolek fehlen jeweils wegen der fünften Gelben Karte - womit beim FCA beide Außenbahnen der Viererkette neu besetzt werden müssen. Links erscheint das kein großes Problem, ist Marcel de Jong doch fit und hat gezeigt, dass auf ihn stets Verlass ist. Rechts ist die Sachlage schon etwas heikler. Dominik Reinhardt ist wegen eines Sehnenrisses noch ein paar Wochen außer Gefecht. Eigentlich wäre jetzt die Zeit gekommen für die Nummer drei der Hierarchie. Aber Michael Parkhurst dürfte auch am Samstag in Leverkusen nur die Zuschauerrolle bleiben. Mit großen Hoffnungen und Erwartungen kam der Amerikaner im Januar vom FC Nordsjaelland zu den Schwaben. Die Bilanz ist bis heute aber ernüchternd. Auch auf Grund diverser Verletzungen (Grippe, Muskelprobleme, Knieprobleme) kommt Parkhurst auf lediglich 137 Bundesligaminuten. Diese Saison kam der 29-Jährige noch gar nicht zum Einsatz. Und dabei wird es wohl vorerst auch bleiben. Trainer Markus Weinzierl plant mit dem gelernten Mittelfeldspieler Kevin Vogt als Verhaegh-Ersatz. Schon im Sommer hatte Parkhurst mit einem Wechsel kokettiert, jetzt dürfte in der Winterpause endgültig Schluss sein mit dem Kapitel FCA. Denn: "Wenn ich hier bleibe, ist die WM für mich vorbei", weiß der 23-malige US-Nationalspieler.
VfB Stuttgart: Timo Werner und Rani Khedira sind schon fester Bestandteil der Profimannschaft. In Stuttgarts U 23 spielen sich derzeit aber noch weitere hoffnungsvolle Talente in den Vordergrund. Der beste Stuttgarter Saisonstart der Drittligageschichte ist auch an Tim Leibold und Sinan Gümüs festzumachen. Die beiden 19-Jährigen debütierten zuletzt bei der deutschen U-20-Nationalmannschaft. Das Problem: Auf ihren Positionen herrscht bei den Profis ein Überangebot. Leibold hat als linker Verteidiger Arthur Boka, Konstantin Rausch und den seit geraumer Zeit im Abseits befindlichen Cristian Molinaro vor sich. Gümüs spielt bevorzugt ebenfalls auf der linken Seite, allerdings in der Offensive. Mit Ibrahima Traore, Timo Werner, Sercan Sararer, Tunay Torun und dem erneut angeschlagenen Marcos Rojas ist die Konkurrenz im linken offensiven Mittelfeld enorm. Trotzdem könnte man die beiden Namen ruhig im Hinterkopf behalten...
1. FC Nürnberg: Ein neuer Trainer heißt immer auch gleich, dass sich für einige Reservisten womöglich eine neue Chance auftut. Gertjan Verbeek ist seit Montag neuer Übungsleiter am Valznerweiher. Bereits am Samstag hatte Interimslösung Roger Prinzen einen aus dem Ärmel gezogen, der davor lange unbeachtet blieb: Robert Mak kam in Frankfurt nach einer Stunde für Marvin Plattenhardt in die Partie und wirbelte auf der linken Offensivseite wie in seinen - zugegeben eher spärlich gesäten - besten Tagen. Der Slowake war von Ex-Trainer Michael Wiesinger seit Ende August (beim 0:1 gegen Augsburg) nicht mehr berücksichtigt worden. Noch Mitte September hatte ihm Sportdirektor Martin Bader einen schweren Stand in dieser Saison prophezeit. "Es ist schon so, dass ein Großteil der Mannschaft langsam nicht mehr an ihn glaubt. Und man weiß ja, wie eine Mannschaft funktioniert. Er fängt jetzt wieder unterhalb der Nulllinie an", sagte Bader damals in einem Interview, nachdem Mak unentschuldigt bei einem Mannschaftsabend gefehlt hatte. Nicht die erste Verfehlung des 22-Jährigen in seinen vier Jahren beim Club. Immerhin schloss Bader damals mit den Worten: "Wir haben immer noch Hoffnungen, weil er außergewöhnliche Qualitäten hat." Vielleicht kann Gertjan Verbeek diese Qualitäten im Sinne der Mannschaft und im Sinne Maks neu entdecken.
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