Das Augenmerk liegt dabei auf den bisher kaum genutzten Märkten in Asien, Südamerika und Afrika, berichtet "Die Welt." Damit will die DFL die im Vergleich zu den anderen europäischen Top-Ligen deutlich zu niedrigen Einnahmen aus dem Ausland verbessern. Die Bundesliga nimmt nur etwa 70 Millionen Euro pro Saison durch internationale Vermarktung ein, während beispielsweise der Branchenprimus Premier League bei 560 Millionen Euro pro Saison steht.
"Bislang ist aus Deutschland nur der FC Bayern unter den bekanntesten zehn Vereinen der Welt, dabei sehe ich auch bei Dortmund, Schalke und Leverkusen großes Potenzial", so DFL-Boss Christian Seifert. Die Vereine müssten in Sachen Ausland "umdenken".
Sechsstellige Summen für Auslandsreisen
Die Bekanntheit der Teams im Ausland soll nun durch Trainingslager oder lange Freundschaftsspiel-Reisen verbessert werden, indem die Klubs zur Vorbereitung auf eine Saison durch die Welt touren. Die Prämien berechnen sich aus einer klubspezifischen Wertung, die aus der UEFA-Fünfjahreswertung hervorgeht, sowie der Attraktivität des Ziellandes: Bis maximal 300.000 Euro können die Klubs verdienen.
"Je erfolgreicher ein Verein war, desto höher fällt die Förderung aus", erklärt DFL-Marketing-Direktor Jan Lehmann. "Und eine Bewertung des Zielmarktes, also des Landes, in dem der Verein Freundschaftsspiele und Trainingslager abhält. Hier bringt eine Reise nach Übersee mehr ein als eine innerhalb Europas."
Stuttgart nach Südafrika?
Bekannte Namen wie der FC Barcelona oder Manchester United nutzen diese Art der Vermarktung bereits seit den 90er Jahren, die Bundesliga zog mit den damaligen Vorreitern Energie Cottbus und dem VfL Bochum erst vor wenigen Jahren nach. Seit 2005 konnten die Einnahmen der DFL durch das internationale Geschäft nahezu versechsfacht werden.
Interesse in der Liga gibt es bereits. "Ich habe schon vor zwei Jahren bei der DFL hinterlegt, dass wir in Stuttgart an so etwas Interesse haben", so VfB-Manager Fredi Bobic. "Jetzt liegt endlich ein schlüssiges Konzept vor. Darüber bin ich sehr froh." Laut "Welt am Sonntag" werden die Schwaben in der Winterpause Richtung Südafrika aufbrechen.
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