Der heutige TV-Experte Helmer, der am 23. April 1994 für Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg das erste Phantomtor der Bundesliga erzielt hatte, zeigte Verständnis für Kießling, der sich trotz eigener Bedenken an der Rechtmäßigkeit seines Kopfballtreffers auf Anfrage von Schiedsrichter Felix Brych nicht gegen die Wertung des Tores eingesetzt hatte.
"Es geht um Sekunden, und du weißt als Schütze selbst nicht so genau, ob er drin war. Kießling wird auch überlegt haben: Was mach' ich jetzt, was ist passiert. Und diese Sekunden entscheiden darüber, bist du jetzt der liebe Junge oder der böse Bube", erklärte Helmer in "seinem" Sender "Sport1". Keine Zweifel ließ der Ex-Nationalspieler aber bei der Frage nach der Wertung der Partie: "Das Spiel muss wiederholt werden, keine Frage."
"Tatsachenentscheidung im Fußball"
Dieser Meinung schloss sich Merk bedingungslos an. Bei "Sky Sports News HD" sagte er: "Es gibt die Tatsachenentscheidung im Fußball. Die schützt den Fußball und schützt auch oft den Schiedsrichter. Aber ich bin Fußballer mit Leib und Seele, und ich ich war und bin immer für Gerechtigkeit im Fußball. Nicht nur wegen Phantomtor Helmer, sondern auch wegen dieser Situation. Für mich kann es nur eine Entscheidung geben: Wiederholungsspiel."
In der Partie in Hoffenheim hatte Kießling seinen Kopfball links am Tor vorbei ans Außennetz gesetzt. Nicht nur zur Überraschung von Kießling lag der Ball aber plötzlich im Netz. Brych gab den Treffer nach Rückfrage bei Spielern und seinem Assistenten dennoch, obwohl er auf das Loch im Tornetz hingewiesen worden war. Brych hätte seine Entscheidung nach eigener Aussage bis zur Wiederaufnahme des Spiels noch zurücknehmen können.
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