Rafinha denkt nicht gern an die Triple-Saison 2012/2013 zurück. "Es war manchmal wirklich schwer, sich zu motivieren. Auf der Bank habe ich immer versucht, gut drauf zu sein. Aber wenn ich danach nach Hause gefahren bin, war ich oft sauer und hatte schlechte Laune", sagte Rafinha der "Sport Bild."
Der 28-Jährige führte aus, dass Ex-Trainer Jupp Heynckes mit der Philosophie, nur wenig rotieren zu lassen, zwar Erfolg hatte, aber auch auf dünnem Eis wandelte: "Wir Ersatzspieler haben den Mund gehalten für den Erfolg der Mannschaft. Auch deswegen haben wir alles gewonnen. Heynckes hatte Glück mit den Ersatzspielern."
Frust entlud sich im Training
Mit dieser Haltung will der 28-Jährige nicht allein dagestanden haben: "Wir Ersatzspieler haben unter uns immer gesagt: Die besten Trainingstage der vergangenen Saison waren die Sonntage. Weil die Ersatzspieler alle sauer waren, dass sie mal wieder am Samstag nicht spielen durften. Da haben wir mit Peter Hermann immer ein super Training gemacht."
Der Brasilianer hätte sich gewünscht, häufiger als nur bei acht Spielen von Beginn an zum Einsatz zu kommen: "Heynckes hatte viele gute Spieler auf der Bank, natürlich wäre es für uns Ersatzspieler besser gewesen, wenn er diese Bank mehr genutzt hätte. Aber: Am Ende hat ihm der Erfolg recht gegeben."
Glücklich unter Guardiola
Unter dem neuen Bayern-Trainer Pep Guardiola ist Rafinha nicht nur wegen seiner bislang zehn Starelfeinsätze glücklich: "Ich spüre das Vertrauen von Pep, dadurch geht alles einfacher, natürlicher. Ich habe viel mehr Selbstvertrauen als letzte Saison."
Selbst für den Fall, dass Philipp Lahm bald wieder von der Sechs auf die Rechtsverteidigerposition rückt und er wieder vermehrt Platz auf der Bank nehmen muss, ist Rafinha nicht bange: "Pep setzt sicher mehr auf Rotation. Er hat schon zwei-, dreimal die ganze Mannschaft gewechselt. Das motiviert auch die, die normal draußen sitzen."
Rafinha im Steckbrief