Welcher Torwart hält die meisten Bälle? Welcher Klub ist die wahre Schießbude der Liga? Wer ist vor dem Tor am kaltschnäuzigsten? Und wer hat eigentlich Frankfurt und Nürnberg verflucht? Antworten geben die Opta-Daten in "Der Spieltag in Zahlen". Dazu: Die neuesten Bayern-Rekorde.
Endlich an der Spitze: Führungswechsel an der Entertainment-Front. Lange führte Hoffenheim die Tabelle an, doch jetzt ist der HSV die Nr. 1.
59 Tore fielen in Spielen mit Beteiligung der Hamburger, nur 58, wenn die TSG mitmischt.
Wenn man böswillig sein will, kann man festhalten, dass es nicht nur an den tollen Offensivqualitäten beider Teams liegt, dass sie in dieser Kategorie das Maß der Dinge sind.
Wobei: Der HSV ist die Bundesligamannschaft mit der größten Präzision im Abschluss: 56,8 Prozent der Torschüsse von Lasogga, Beister und Co. gehen auf den gegnerischen Kasten, da müssen sich Dortmund (52,7) und die Bayern (50) ausnahmsweise mal hinten anstellen.
Effizienz: In Sachen Chancenverwertung macht übrigens niemand Hoffenheim etwas vor. 22,2 Prozent der Schüsse sind drin, sprich: Die TSG braucht nicht mal fünf Versuche für einen Treffer. Bayern (16,0) und Dortmund (15,9) liegen in dieser Statistik hinter den Europa-League-Plätzen.
Die verflixte 86. Minute: Dass Eintracht Frankfurt Schlussphase nicht kann, entwickelt sich zum Running Gag der Saison, wobei die Beteiligten sicher nicht darüber lachen können. Acht Spiele sind die Hessen nun schon sieglos, sieben Mal kassierte man ein Gegentor in den letzten zehn Minuten und meistens kosteten diese späten Treffer Punkte. Besonders kurios: Frankfurt kassierte schon dreimal einen Treffer exakt in der 86. Minute. Gegen Nürnberg, den HSV und Schalke bedeutete die verflixte 86. dann jeweils Remis statt Sieg.
Verdammtes Aluminium: Was den Frankfurtern die Schlussphase ist, sind den Nürnberger Latte und Pfosten. Zwölf Mal schon scheiterten die Franken am Aluminium und man kann sicher sein: Ohne dieses Rekord-Pech stünde in der Rubrik Siege bestimmt nicht eine fette Null.
Foul! Seit acht Spielen ist Hannover 96 ohne einen Sieg. Gründe gibt es einige, das Verletzungspech der Niedersachsen ist sicher ein Aspekt. Fraglich ist, inwieweit Disziplinlosigkeiten ihr Übriges zur sportlichen Talfahrt tun oder ob sie eine Folge des Misserfolgs sind.
Die Fakten sind jedenfalls sehr eindeutig: Hannover begeht die meisten Fouls (265), kassiert die meisten Gelben Karten (35) und gemeinsam mit Freiburg und Wolfsburg die meisten Platzverweise (4). Und: Nur Augsburg weist eine schwächere Zweikampfquote als die 96er auf (47,5 Prozent gewonnene Duelle).
Seite 1: Ballern wie HSV und TSG
Seite 2: Bayern-Rekorde - und: Es geht auch schmutzig!
Sturmreif geschossen: Gegen Mainz setzte es am Wochenende eine bittere Heimpleite für Bremen, übrigens die erste nach zuvor 20 ungeschlagenen Sonntagsheimspielen. Wieder einmal hagelte es dabei Schüsse aufs eigene Tor, 18 an der Zahl.
Ganz schön viele für einen Kick im eigenen Stadion, wenn der Gegner nicht Bayern oder Dortmund heißt. Andererseits sind die Bremer ohnehin die Schießbude der Liga.
240 Schüsse flogen schon Richtung Keeper Mielitz. Aufs Bayern-Tor etwa wurde nur 108 Mal geschossen.
Die menschliche Wand: Es ist gerade mal vier Wochen her, da wurde aus Freiburgs Keeper Baumann der Pannen-Olli. Beim 0:3 im eigenen Stadion gegen den HSV verschuldete er alle drei Gegentreffer auf solch täppische Weise, dass man Mitleid haben musste. Wie Oliver Baumann aber mit dem Debakel umging, kann sich sehen lassen. In drei von vier Spielen danach hielt er zu null. Mit dem 1:0 in Braunschweig am Wochenende stellte der Sport-Club die Vereinsrekordmarke aus der Saison 2000/2001 ein, als man auch in drei Ligaspielen in Folge ohne Gegentor blieb. Mit 71 gehaltenen Bällen ist Baumann selbstredend der Keeper mit den meisten Paraden in der gesamten Liga.
Bayern-Rekorde I: Kein Spieltag ohne neue Höchstleistungen des Meisters. Da wären mal die laufenden Nummern: Das 3:0 in Dortmund war das 38. Bundesliga-Spiel in Folge ohne Niederlage und das 50. in Serie mit mindestens einem Tor.
Bayern-Rekorde II: Mario Götze traf zehn Minuten nach seiner Einwechslung in Dortmund und erhöhte damit die Anzahl der Joker-Tore der Bayern in dieser Saison auf sechs. Das ist der Spitzenwert in der Liga. Spitze ist auch, dass noch nie zuvor ein Team nach 13 Spieltagen schon 35 Punkte auf dem Konto hatte.
Es geht auch schmutzig: Viel wird z.B. im Zusammenhang mit dem FC Bayern über Ballbesitz- und Passquoten philosophiert. Sind beide sehr, sehr hoch, sollte das ein Indiz dafür sein, dass man ein Spiel im Griff hat. Natürlich muss man auch was mit dem Ball anzufangen wissen.
Wie man sich ohne Ball und ohne die ganz große Präzision trotzdem drei Punkte holen kann, zeigten am 13. Spieltag Leverkusen und Mainz.
Beide gewannen auswärts mit 36,7 (LEV) bzw. 36,3 Prozent Ballbesitz und den an diesem Spieltag schwächsten Passquoten von 70,4 (LEV) und 67,2 Prozent. Man muss eben darauf achten, mindestens ein Tor mehr als der Gegner zu schießen.