"Dass ich jetzt in Hamburg bin, ist ein Glücksfall", sagte Lasogga im Interview mit dem "Kicker". Obwohl er Berlin als "zweite Heimat" bezeichnete, befürchtete er, bei der Hertha unter Jos Luhukay nicht, "mehr Spielanteile als im vorangegangenen Halbjahr zu bekommen."
Unter diesen Umständen bezeichnete er die Leihe nach Hamburg, wo er sich mit sechs Treffern einführte, als "optimal", auch wenn er noch viel Potenzial sieht: "Ich spüre, dass noch mehr in mir steckt. Natürlich funktioniert es auf Anhieb ganz gut - aber da ist noch viel Luft nach oben. Ich bin erst 21, es geht noch mehr."
"Zielspieler werden immer gebraucht"
Dass er als bulliger Mittelstürmer in Zeiten der falschen Neun zu einer aussterbenden Gattung zu gehören scheint, stört Lasogga nicht weiter: "Natürlich registriere ich, dass immer mehr Trainer selbst im Zentrum auf kleine wendige Stürmer setzen. Aber ich bin ja auch ein Beispiel dafür, dass eine aussterbende Art immer wieder auch gefragt ist."
Er verfolge die Diskussion und finde es "spannend, dass etwa im System des FC Bayern beinahe jeder als Mittelstürmer spielen kann." Allerdings ist er überzeugt, dass es auch "immer Trainer geben wird, die das Flügelspiel fordern, die einen Zielspieler wie mich brauchen."
A-Nationalelf bleibt das Ziel
Auch Bundestrainer Joachim Löw ist für seine Vorliebe für wendige Spieler bekannt. Das ändere allerdings nichts an seinem Ziel, das Nationaltrikot zu tragen, erklärte Lasogga: "Ich habe die Philosophie, dass man sich auch ganz große Ziele stecken muss, um etwas Besonderes zu erreichen."
Dass zum Erreichen seiner Ziele auch Vereinswechsel gehören, weiß er besser als kaum ein anderer 21-Jähriger. Die bislang sieben Stationen in seiner Vita interpretiert er demnach positiv: "Jeder Wechsel in der Jugend hat mich einen Schritt weitergebracht. Ich bin letztlich immer dann gewechselt, wenn mich ein anderer Verein haben wollte. Wer nach ganz oben will, muss halt manchmal wechseln, obwohl er sich vielleicht gerade wohlfühlt."
Pierre-Michel Lasogga im Steckbrief