"Wenn ein Aufsichtsrat zwei Rechtsgutachten bemühen muss, um eine Werte-Entscheidung formualjuristisch zu rechtfertigen, dann zeigt das, wie groß die eigenen Zweifel sind", sagte die Transparency-Sportbeauftragte Sylvia Schenk (61) der Tageszeitung Die Welt.
Es sei laut Schenk eine moralische Frage, die sich stelle. "Braucht es an der Spitze eines Vereins wie dem FC Bayern München einen Menschen, der glaubwürdig für Fairness und Regeleinhaltung steht?"
"Kein gutes Signal"
Das Vorgehen des Aufsichtsrates des deutschen Fußball-Rekordmeisters drohe auch den Kampf gegen Spielsucht im Fußball zu sabotieren. "Es gibt viele junge Fußballer, die ein problematisches Wettspielverhalten aufweisen.
Wenn nun Hoeneß, der offen seine Spielsucht thematisierte, als Vorbild im Amt bleibt, dann sendet das kein gutes Signal aus", äußerte Schenk.