November: Die Tränen des Uli H.
So richtig Galafußball wollte zu Beginn des Monats nicht aufkommen: Das 2:1 in Hoffenheim war genauso halbgar wie das 1:0 in Pilsen. Immerhin sorgte der Sieg in Tschechien für die vorzeitige Qualifikation für das Achtelfinale. Der Sieg in Moskau sorgte dafür, dass Bayern den zehnten Sieg in der Champions League in Folge und damit dem Rekord des FC Barcelona (zwischen 2002 und 2003) brach und eine eigene Bestmarke aufstellte.
Das sportliche Highlight des Monats war jedoch zweifelsohne das Gastspiel bei Borussia Dortmund: Der BVB verlor fast täglich einen weiteren Stammspieler: Gegen den FC Bayern fehlte die komplette Viererkette des Champions-League-Endspiels, bei den Münchenern fiel Franck Ribery aus. Doch Bayern konnte den Ausfall besser kompensieren als Dortmund. 3:0 siegte Bayern im Signal-Iduna-Park, obwohl das Ergebnis das eine oder andere Tor zu hoch war. Die eigentliche Geschichte des Spiels schrieb Mario Götze: Der verlorene Sohn wurde eingewechselt und erzielte zehn Minuten später den Führungstreffer. Ein Tag, den er wohl so schnell nicht vergessen wird.
Dies gilt auch für Uli Hoeneß in Bezug auf die Jahreshauptversammlung des FC Bayern. Der Präsident trat erstmals seit der Steueraffäre vor die Mitglieder. Im Vorfeld war über einen Rücktritt spekuliert worden. Dieser blieb aus, zumindest kündigte Hoeneß eine außerordentliche Versammlung mit dem Programmpunkt "Vertrauensfrage" an, wenn sein Prozess, der im Februar 2014 beginnt, ein Ende findet. Doch weder die Vertrauensfrage, noch der Auftritt Guardiolas standen so im Vordergrund wie die hemmungslosen Tränen des Aufsichtsratchefs, der von warmen Worten Karl-Heinz Rummenigges und von der Unterstützung der Mitglieder überwältigt wurde.
Für große Aufmerksamkeit sorgte auch die "Maulwurf"-Affäre, die ausgerechnet Trainer Pep Guardiola ins Rollen brachte. Grund waren Medien, die über die Taktik der Bayern in Dortmund zu gut informiert waren. In der Kabine soll Guardiola seinen Spielern gedroht haben: "Egal, wer es ist, es werden Köpfe rollen. Denjenigen schmeiße ich raus! Er wird nie wieder unter mir spielen!" Bei "Sky 90" bestätigte Karl-Heinz Rummenigge den Vorfall: "So etwas kann Pep Guardiola natürlich nicht gefallen. Ich kann demjenigen nur raten, schnell den Spielbetrieb einzustellen, sonst bekommt er ein ernsthaftes Problem nicht nur mit Pep Guardiola, sondern mit dem ganzen Klub."
Gestellt hat sich der Übeltäter noch nicht - zumindest ist bisher kein Spieler des FC Bayern rausgeflogen.