Ist das eigentlich noch zu toppen?

Die Köpfe des Bayern-Jahres 2013: Pep, Heynckes und Co.
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September: Sammer und die Dorfkirche

Der FC Bayern hatte sich mit dem Erfolg gegen Chelsea in die Länderspielpause verabschiedet, mit dem Heimspiel gegen Hannover 96 nahm man den Betrieb wieder auf. Doch das glanzlose 2:0 gegen die Niedersachsen zog ein Donnerwetter sondergleichen nach sich. "Schuld" daran war Matthias Sammer, der alles andere als zufrieden mit seinen Münchenern war und sich bei "SKY" wie folgt äußerte:

"Wir spielen zum Teil lethargisch, wir spielen ohne Emotionen Fußball, wir machen Dienst nach Vorschrift. Jeder will, das ist keine Frage des Wollens, aber wir emotionalisieren uns nicht in gewissen Phasen. Wir müssen raus aus einer gewissen Komfortzone und uns gegenseitig mitreißen. Unser Trainer muss jedes Mal eine Brandrede halten, dass wir in die Gänge kommen. So geht das nicht. Wir verstecken uns alle teilweise hinter dem Trainer. Ich will auch keine Diskussion über Systeme oder irgendetwas hören. Wir müssen erstmal wieder über ein paar Basiselemente reden, nämlich die Emotionalität und die Leidenschaft Fußball zu spielen. Ich gehe nicht davon aus, dass einer nicht will und nicht rennt. Nur das reicht nicht auf dem Niveau, auf dem wir Fußball spielen wollen. Die letzten fünf Prozent fehlen."

Rrrrummms!

Sammer bekam für seine Äußerungen Kritik - vor allem aus den eigenen Reihen: "Matthias muss aufpassen. Er soll die Kirche im Dorf lassen", sagte Präsident Uli Hoeneß: "Wenn man so etwas jede Woche macht, verbrennt man sich irgendwann dabei. Der Feind sitzt draußen, nicht bei uns. Man kriegt ja das Gefühl, als ob wir uns für ein souveränes 2:0 entschuldigen müssen."

Auch Karl-Heinz Rummenigge reagierte not amused: "Ich bin kein Freund von öffentlicher Kritik, das ist wunderbar für die Medien, die holen sich da den Honig raus. Aber der Mannschaft wird es nicht gefallen haben, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es dem Trainer gefallen hat, und uns hat es auch nicht gefallen."

Ähnlich wie Hoeneß und Rummenigge waren auch die Spieler nicht milde gestimmt: "Ich habe meine eigene Meinung", sagte Manuel Neuer. Und Toni Kroos fügte an: "Ob er damit Recht hat oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden." Sammer musste zum Rapport, doch ihre Wirkung verfehlten Sammers Worte nicht und vielleicht war es auch genau die Absicht des Sportchefs. Denn die Bayern kamen im September ins Rollen: 3:0 gegen Moskau, 4:0 auf Schalke, 4:1 gegen Hannover - die Offensivmaschinerie war in Fahrt.