"Der Verein weiß, was er an mir hat, ich weiß, was ich am Verein habe. Ich habe das Gefühl, dass ich mindestens noch drei Jahre Topfußball vor mir habe - gerne hier", sagte Robben. Er erklärte aber, dass es bisher noch keine Gespräche mit den sportlich Verantwortlichen gegeben habe.
Der 29-Jährige berichtete zudem, dass ihn der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge direkt nach seiner aktuellen Knieverletzung angerufen habe. "Da hat er gesagt, dass wir demnächst konkret über die Zukunft reden werden", so Robben. Rummenigge hatte zuletzt betont, der Außenstürmer müsse sich wegen seiner Vertragsverlängerung überhaupt keine Sorgen machen.
Rückhalt bekommt Robben von seiner Familie. "In so einer Sportlerkarriere brauchst du ein Zuhause, und nur die Familie weiß, wie es mir wirklich geht. Nur sie kann einen auffangen, wenn es mal nicht so gut läuft, wenn man mal verletzt ist", sagte er: "Mit Verletzungen kennt sich meine Familie ja leider aus."
"Vor drei Jahren noch besser"
Besonders seine neugewonnene Konstanz begeistert Robben: "Überall hieß es, der Robben ist in der Form seines Lebens. Der spielt den besten Fußball seines Lebens. Ich glaube das gar nicht, ich glaube, dass ich vor zwei, drei Jahren noch bessere Spiele gemacht habe."
Seine Leistungen seien 2013 noch mehr aufgefallen, weil er sie über eine längere Periode abgerufen habe. "Früher war ich vielleicht mal ein halbes Jahr auf Top-Level oder ein paar Monate, und dann kamen immer wieder Pausen", so der Niederländer: "Seit Dezember 2011 hatte ich eigentlich nichts Größeres mehr, und 2013 bin ich ein ganzes Jahr fit geblieben."
Aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit fühlte sich Robben von der Öffentlichkeit falsch beurteilt. "Ich hatte ein-, zweimal im Jahr was, aber wenn man die ganze Liste sieht, denkt man natürlich: Hat der überhaupt auch mal Fußball gespielt?"
Aufgrund einer Risswunde im Knie, die ihm Torhüter Marvin Hitz vom FC Augsburg zugefügt hatte, verpasste Robben die Klub-WM in der vergangenen Woche jedoch. Dabei hatte er die Bayern mit seinem 2:1-Siegtor im Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund überhaupt erst dahin gebracht.
"Das vergesse ich nie. So ein Tor bleibt für immer", erinnerte sich Robben: "Stellen Sie sich doch mal vor, wie das ausgesehen hätte, wenn wir den Champions-League-Sieg wieder verpasst hätten. Dann hätte es geheißen: Der Robben hat drei Finals mit Bayern verloren und eines mit Holland. Das wäre eine traurige Geschichte gewesen. Dieser Titel macht viel gut."
"Das vergesse ich nie"
Das entscheidende Duell mit Roman Weidenfeller hat sich deshalb eingebrannt. "Mein erster Gedanke war: Ich muss an ihm vorbei, links. Ich habe angesetzt, aber er macht die Bewegung mit, und dann musste ich im Bruchteil einer Sekunde den Plan ändern." Deshalb sei es auch kein harter Schuss mehr geworden: "Am Ende war es so sogar noch schöner: dass der Ball ganz langsam über die Linie gerollt ist. Das vergesse ich nie. So ein Tor bleibt für immer."
Mehrere niederländische Schulklassen haben anschließend ein Buch mit dem Titel "Arjen Robben und das Finale der Champions League" verfasst, dass im Januar veröffentlicht wird. Schon jetzt steht der Nachfolger fest. "Das zweite Buch hat schon einen Titel, es heißt: 'Arjen Robben und der magische Schuss in Rio'." Allerdings erscheine die Fortsetzung bereits vor der WM 2014.
Noch immer belastet ihn allerdings die Reaktion der Bayern-Fans nach dem verlorenen "Finale Dahoam" 2012. "Enttäuschend bleibt es für mich bis heute. Ich bleibe dabei: Wenn du ein richtiger Fan bist, machst du sowas nicht", erklärte Robben, der bei einem anschließenden Testspiel ausgepfiffen wurde: "Ich habe mich manchmal dabei erwischt, wie ich versuche mein Spiel umzustellen, unbewusst und gegen meinen Willen. Aber wenn ich nicht mehr ins Dribbling gehe, nichts mehr riskiere, dann bin ich nicht mehr Arjen Robben."
Arjen Robben im Steckbrief