"Mir fällt es überhaupt nicht schwer loszulassen, weil ich immer auf dem Boden blieb und nie das Scheinwerferlicht gesucht habe. Im Gegenteil, es ist eine Erleichterung für mich, wenn ich die vielen Termine in der Öffentlichkeit nicht mehr wahrnehmen muss", sagte Heynckes im Interview mit dem "Kicker" über sein Rentnerdasein.
Ihm sei es deswegen auch nicht schwer gefallen, im Sommer Angebote von Real Madrid sowie von Vereinen aus Frankreich oder Russland auszuschlagen: "Das hatte für mich weder sportlichen noch wirtschaftlichen Reiz. Nach Bayern München und diesem Jahr hätte ich nirgends das vorgefunden, was ich hinterlassen habe."
Bayern-Ära hat gerade erst begonnen
Zum Fußball habe er mittlerweile eine gesunde Distanz gewonnen, berichtete Heynckes. Auch die Spiele seiner früheren Bayern-Schützlinge betrachte er mittlerweile als neutraler Zuschauer: "Ich bin weit weg von der Mannschaft und habe keine Detailkenntnisse mehr."
Um eine Prognose über die Zukunft des FC Bayern ist der Rheinländer dennoch nicht verlegen: "Eine Mannschaft, die so strukturiert ist, vom Alter, von der Qualität und dem gegenseitigen Respekt, hat noch eine große Dekade vor sich. Sie ist stark genug, in den kommenden Jahren die Nummer eins in Europa zu bleiben."
Authentizität für einen Trainer entscheidend
Nach 34 vorwiegend erfolgreichen Jahren an der Seitenlinie glaubt Heynckes, die Schlüsseleigenschaft für erfolgreiches Coaching genau benennen zu können: "Heute muss der Trainer nahezu komplett sein. Eines ist aber ganz wichtig: Authentizität. Du musst nach außen wirken, wie du nach innen bist, und darfst nie mit zwei Zungen reden."
Um ein großer Trainer zu werden, kämen aber noch weitere Aufgaben hinzu: "Zusammensetzen, Strukturieren und Führen einer Mannschaft, die Spiel- und Arbeitsweise, die soziale und Fachkompetenz."
Der FC Bayern München im Überblick