Der Hamburger SV ist immer wieder ein gefundenes Fressen für Klaas-Jan Huntelaar - so auch bei seinem Comeback am 18. Spieltag. Der FC Augsburg feiert eine brutale Effektivität und Freiburg stürzt den Halbzeitmeister Leverkusen. Außerdem: Das ultimative Tiki-Taka-Duell in Mönchengladbach.
6: Wohl kaum ein Verein hätte Klaas-Jan Huntelaar ein schöneres Comeback bescheren können als der Hamburger SV. 35 Minuten brauchte der Niederländer, um in seinem ersten Auftritt nach 15 Spielen Pause wieder zu knipsen. Seit dem 1. Spieltag hatte Huntelaar nicht mehr getroffen. Auch damals ging es gegen den HSV, der Hunter war gleich doppelt zur Stelle. Davor war die Durststrecke nicht ganz so lang: Am 31. Spieltag der vergangenen Saison hatte Huntelaar bereits einen fabulösen Dreierpack geschnürt. Der Gegner? Überraschenderweise Hamburg. Insgesamt knipste er gegen Hamburg schon zehnmal.
407 zu 739: Gladbach und Bayern sind die Tiki-Taka-Spezialisten der Liga. Die Top 10 der Spieler mit den meisten Pässen wird dominiert von fünf Münchnern und immerhin drei Fohlen. Einzig Dortmunds Nuri Sahin und der Augsburger Daniel Baier verirrten sich ebenfalls in diese Rangliste. Das direkte Duell fiel allerdings denkbar einseitig aus. 0:2 nach Toren, 407 zu 739 nach Pässen, 79,4 zu 88,1 Prozent in Sachen Passquote. Und: Philipp Lahm (insgesamt 1212 Pässe) hat den Rückstand auf Passkönig Granit Xhaka (1298 Pässe) um 40 verkürzt.
6 von 9: Was eine prima Dreierquote für einen Basketballer wäre, ist für den HSV eine niederschmetternde Bilanz. Sechs seiner letzten neun Heimspiele hat der Bundesliga-Dino nämlich verloren und wenn das so weitergeht, könnten die Hanseaten ihr letztes Alleinstellungsmerkmal in der höchsten deutschen Spielklasse auch noch verlieren. Überflüssig zu erwähnen: 6 von 9 - so schlecht war der HSV noch nie.
10: Braunschweigs Bemühungen am Sonntag waren auch gegen äußerst klamme Bremer nicht gut genug, um einen Sieg einzufahren, denn dazu braucht man ja bekanntlich Tore, zumindest eins. Zehn Treffer sind es nach jetzt schon 18 Spieltagen. Eine noch ärmere Ausbeute hatten in der Bundesliga-Geschichte nur das ruhmreiche Tasmania Berlin (8 in 65/66) und die Frankfurter Eintracht (9 in 70/71). Immerhin: Frankfurt ist damals nicht abgestiegen.
Seite 2: Freiburg stürzt Halbzeitmeister - BVB verzweifelt an Augsburg Effektivität
27: Ein Spiel dauert 90 Minuten. Leider, denkt sich manch ein Leverkusen-Fan. Schließlich ist Bayer aktuell der 45-Minuten-Meister der Bundesliga. Hätte man stets zur Pause abgepfiffen, stünde Bayer mit 37 Punkten an der Spitze, noch vor Bayern (34) und Dortmund (33). Mit einer Pausenführung im Rücken war Bayer bis zum Wochenende in 27 Bundesligaspielen in Serie nicht zu schlagen und spielte nur dreimal unentschieden. Diesen Spieltag war es dann so weit: Aus dem 2:1 zur Pause wurde noch eine 2:3-Niederlage. Bezeichnenderweise gegen Freiburg - das schlechteste Team der ersten 45 Minuten.
41 vs. 42: Am kommenden Spieltag steigt ein ganz besonderes Duell. Wenn der HSV in Hoffenheim gastiert, dürften die Wettquoten auf ein Torfestival jämmerlich gering sein. Schließlich treffen sich dann die absoluten Schießbuden der Liga. Hoffenheim zählt bemerkenswerte 42 Gegentore, Hamburg lauert mit 41 unmittelbar dahinter. Rund 2,4 Buden kassiert 1899 pro Heimspiel - trauriger Spitzenwert der Liga. Durch das blamable 0:4 gegen Nürnberg bleibt Hoffenheim auch nach wie vor das einzige Bundesligateam, das diese Saison noch nie eine weiße Weste behielt.
1: 18:6 Torschüsse, 4:1 Schüsse aufs Tor, Endstand 2:2. Ziemlich effektiv, was der FCA in Dortmund veranstaltet hat. Dank Sven Benders Eigentor reichte ein einziger Schuss aufs Tor - Dong-Won Jis Kopfballtor - zu einem 2:2 beim BVB. Irgendwie bezeichnend, dass Dortmund das Team mit den meisten Torschüssen ist (338), aber in puncto Chancenverwertung nur durchs Bundesliga-Mittelfeld (Platz 9) dümpelt. Besonders ineffektiv gegen Augsburg: Marco Reus mit sieben erfolglosen Versuchen.
1: Last but not least, schließlich muss man es einfach festhalten: Nach 17 Spielen ohne Sieg hat der 1. FC Nürnberg pünktlich zum Rückrundenstart den ersten Dreier eingefahren. Was aussieht wie ein Anfängerkurs für Morsezeichen, ist in Wahrheit Nürnbergs Bilanz des Grauens aus 17 Partien: U-U-N-N-U-U-U-N-U-U-N-N-U-N-U-U-U. Seit Samstag hängt endlich ein "S" hinten dran.
Der 18. Spieltag im Überblick