"Es waren nicht Strukturen, die den HSV in diese Situation geführt haben, es waren Personen. Sinnvoll ist es schon, wenn der Verein wieder eine Persönlichkeit hätte, die den HSV nach außen auch vertritt", sagte der frühere Spieler, Manager und Trainer der Hamburger bei "NDR 2".
Der 60-Jährige bewarb sich zwar nicht direkt für diese Position, erklärte aber vielsagend: "Sie können Ihren Hörern sagen, Hamburg ist die schönste Stadt in Deutschland." Magath hatte zuletzt bereits indirekt angedeutet, dass er sich eine Rückkehr vorstellen kann.
Auf der Mitgliederversammlung am Sonntag (11.00 Uhr) werden fünf Modelle vorgestellt, die dem mit sportlichen und finanziellen Problemen kämpfenden Klub eine neue Struktur geben sollen. Die größten Chancen werden dabei der Initiative "HSVPlus" um den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Ernst-Otto Rieckhoff eingeräumt. Diese sieht eine Ausgliederung der Profi-Abteilung vor. Damit würde die Türe für Investoren geöffnet.
Kind und Watzke plädieren für Umstrukturierung
Martin Kind, Klubchef vom Nordrivalen Hannover 96, hält eine Umstrukturierung beim "großen" HSV für dringend notwendig. "Eine Beteiligung oder Kapital zur Verfügung zu stellen, geht nur, wenn entsprechende Strukturen vorliegen. Alles andere wäre Kapitalvernichtung und wirtschaftlicher Selbstmord", sagte der Unternehmer.
Auch Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, sieht beim sechsmaligen deutschen Meister Handlungsbedarf. "In Hamburg gibt es einen elfköpfigen Aufsichtsrat, der auch in jede Trainer- und Sportdirektoren-Entscheidung eingebunden ist. Das halte ich für ein bisschen zu viel Mitsprache", sagte Watzke: "Es kann nicht sein, dass in jeder operativen Entscheidung das Kontrollgremium zustimmen muss. Man muss den Leuten auch vertrauen."
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