Die Ablösesumme für den offensiven Mittelfeldspieler soll bei 22 Millionen Euro liegen. Bislang galten die 18 bis 20 Millionen Euro, die Wolfsburg im vergangenen August für Luiz Gustavo an Bayern München überwiesen hatte, als Rekordsumme für den VfL.
Der 22-Jährige erhält beim Deutschen Meister von 2009 einen Vertrag bis Ende Juni 2019 und könnte bereits am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Hannover 96 sein Bundesliga-Debüt geben. Am Samstag sollte de Bruyne bereits erstmals mit der Mannschaft trainieren, am Sonntag erfolgt die offizielle Vorstellung.
"Er hat uns immer signalisiert, dass der VfL sein Wunschverein ist und er unbedingt nach Wolfsburg wechseln möchte", sagte VfL-Manager Klaus Allofs, der Mitbewerber wie Schalke 04, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen ausgestochen hat. "Kevin ist von der sportlichen Perspektive des VfL Wolfsburg überzeugt, und er hat das Potenzial dazu, bei uns eine tragende Rolle zu übernehmen", ergänzte Allofs.
Rekordsumme mit Leistung zurückzahlen
Der Mittelfelspieler will seine Rekord-Ablöse schnell wieder einspielen: "Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass wir weiterhin erfolgreich sind und mit dem VfL ins internationale Geschäft zurückkehren können."
Trainer Dieter Hecking schwärmte über seinen Neuzugang, der über "herausragende Fähigkeiten" verfüge. "Schon nach unserem ersten Gespräch hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Kevin ist von unserem Weg überzeugt", sagte Hecking.
De Bruyne kam bei Chelsea unter Star-Trainer Jose Mourinho nicht wie gewünscht zum Zuge. In der Hinrunde absolvierte der Blondschopf gerade mal neun Pflichtspiele. Als Leihgabe des englischen Erstligisten hatte der torgefährliche Offensivspieler bereits in der Saison 2012/13 in der Bundesliga für Werder Bremen gespielt und in 33 Einsätzen zehn Tore erzielt.
Wolfsburg rückt anderen auf den Leib
Mit dem Kauf des schnellen und technisch starken de Bruyne will der VfL Wolfsburg seinen Kader weiter für das internationale Geschäft fit machen. Viele Konkurrenz-Klubs sehen im VfL bereits die neue Nummer zwei in der Bundesliga. "Wenn VW richtig die Dose öffnet, wird's für alle anderen ungemütlich", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.
Zuletzt hatte die Mannschaft von Trainer Hecking in der Bundesliga bereits Kurs auf die Champions-League-Plätze genommen. Nach neun Spielen ohne Niederlage rückten die "Wölfe" vor der Winterpause bis auf Rang fünf vor.
Nach dem Kommen von de Bruyne, der für die WM in Brasilien fester Bestandteil in den Planungen von Nationaltrainer Marc Wilmots ist, scheint die Zeit für den brasilianischen Spielmacher Diego bei den Niedersachsen endgültig abgelaufen zu sein. Der Vertrag des Südamerikaners läuft zum Saisonende aus. In der Hinrunde hatte Diego seinen Stammplatz hinter den Spitzen bereits an Shooting-Star Maximilian Arnold verloren.
Zudem hatte Präsident Odilio Rodrigues vom brasilianischen Top-Klub FC Santos verkündet, dass Diego Anfang Februar einen Vorvertrag bei den Brasilianern unterschreiben werde. Für Diego würde sich der Kreis schließen: Beim Klub von Pelé begann für ihn 2002 die Profikarriere.
Kevin de Bruyne im Steckbrief