FC Augsburg: Jetzt hat es auch der FCA geschafft und nach über zweieinhalb Jahren Ligazugehörigkeit endlich auch einem Talent aus der eigenen Jugend den Sprung in die Bundesliga ermöglicht. Erik Thommys Debüt bei der 0:1-Niederlage der Schwaben gegen den 1. FC Nürnberg fand durchaus Gefallen. Mit gescheiten Pässen und einem kokett geschossenen Freistoß kurz vor dem Abpfiff sorgte der 19-Jährige für richtig viel Wirbel. Dass sich der Jungspund den Ball beim Freistoß rotzfrech schnappte und nicht etwa einer der Arrivierten, war schon auch ein Signal und ein Beweis dafür, dass ihm sowohl seine Mitspieler als auch das Trainerteam vertraut. In der Regionalliga hat Thommy mit 13 Toren in 22 Spielen auf sich aufmerksam gemacht, im Trainingslager auf Gran Canaria spielte er sich dann unter den Augen von Cheftrainer Markus Weinzierl in den Vordergrund. "Man kann ihm zu seinem kurzen Auftritt gratulieren. Überrascht hat mich das aber nicht. Wir haben ja auch im Trainingslager schon gesehen, was er kann", lobte Manager Stefan Reuter die ersten Bundesligaminuten seines Schützlings. Der hat sein Abitur in der Tasche und strebt jetzt ein Fernstudium an - man weiß ja nie, ob das mit der Profikarriere auch wirklich etwas wird. Wie Maik Uhde (19) und Raphael Framberger (18) hat Thommy erst kürzlich seinen Profivertrag unterschrieben. Die ersten Schritte in der neuen Welt waren schon mal richtig vielversprechend. Zumindest ist Thommy seit Sonntag mit 19 Jahren und 180 Tagen auch Augsburgs jüngster Bundesligaspieler überhaupt.
Bayer Leverkusen: Und noch ein anderer Jungspund hatte am Wochenende Grund zur Freude. Bayers Winterzugang Julian Brandt feierte seine Premiere in der Bundesliga. Um das Toptalent gab es in der Winterpause ja ein regelrechtes Tauziehen und jede Menge Gesprächsstoff. Angeblich hätten auch die Bayern, Dortmund und der FC Chelsea ihr Interesse am Juniorennationalspieler bekundet. Leverkusen machte schließlich das Rennen. Dass Sami Hyypiä ihn dann in einer engen Partie wie der gegen Schalke ins kalte Wasser wirft, spricht für den ehemaligen Wolfsburger. Brandt nutzte die paar Minuten in der von Bayers drückender Überlegenheit gekennzeichneten Schlussphase für ein paar sehr pfiffige Momente. Da blitzte Brandts Können einige Male auf, der Youngster deutete an, wie wertvoll er mit seiner Unbekümmertheit für Bayer noch werden könnte. Auch bei seinem Einsatz gegen Paris Saint-Germain am Dienstag war er einer der wenigen Lichtblicke. Zusammen mit Levin Öztunali (ebenfalls 17) und Seung-Woo Ryu (20) soll Brandt schon bald Leverkusens Offensivspiel unabhängiger machen von den Toren eines Stefan Kießling (zehn Saisontore). Zumal in Sidney Sam (sieben Tore) der zweitbeste Torschütze dem Werksklub im Sommer ja den Rücken kehren wird.
Schalke 04: In der Vorrunde war Adam Szalai im Sturm der Schalker gesetzt. Der Ungar schaffte schnell den Sprung vom beschaulichen Mainz ins aufgeregtere Gelsenkirchen und fügte sich schnell ins Mannschaftsgefüge der Königsblauen ein. Im "Endspiel" um die Champions League gegen Saloniki war er es, der Schalke erst in die Gruppenphase schoss. In jeder der 17 Bundesligapartien kam Szalai zum Einsatz und erzielte dabei fünf Tore. Dazu kamen elf Spiele in der Champions League und im Pokal. Kein anderer Schalker durfte bei allen 28 Spielen der Hinserie auf dem Platz stehen - bis auf Szalai. Man könnte behaupten, dass er die Abwesenheit von Klaas-Jan Huntelaar in seinen ersten Monaten im neuen Klub ganz gut ausgenutzt hatte. Trotz seiner schwerwiegenden Handverletzung, die ihn die komplette Hinrunde über begleitet hat und obwohl seine Leistungskurve in den letzten Spielen vor Weihnachten nach unten zeigte. Mit der Rückkehr von Huntelaar ins Team findet sich der Ungar seit der Winterpause aber nurmehr auf der Ersatzbank wieder. Zwar stand Huntelaar in den vier Partien jedes Mal im Kader, wurde aber nur zweimal in zwei bereits entschiedenen Partien eingewechselt und kam dabei auf lediglich 27 Minuten Spielzeit. Am Huntelaar, der in der Rückrunde schon zweimal erfolgreich war, kommt Szalai derzeit nicht vorbei. "Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass ich von so einem klasse Stürmer noch sehr viel lernen kann", betont Szalai, der trotz der Reservistenrolle derzeit weiter ruhig bleiben will.
Borussia Mönchengladbach: Nach der schwarzen Serie gegen Bayer Leverkusen konnte die Borussia auch die gegen Werder Bremen nicht knacken. Gegen Leverkusen blieb Mönchengladbach beim 0:1 auch im 24. Jahr in Folge ohne Sieg, in Bremen kamen die Fohlen trotz einer ansprechenden Leistung nicht über ein 1:1 hinaus und warten seit nunmehr 27 Jahren weiter auf einen Dreier. Dementsprechend sauer war Max Kruse auch nach der Partie an der Weser. Die Taktik, nicht immer gleich früh zu attackieren, sondern Werder auch kommen zu lassen um dann selbst schnell in die Kontersituationen zu kommen, ging ganz gut auf. Was fehlte, war das wohl entscheidende zweite Tor. "Wir laufen drei, vier Mal auf den Torhüter zu. Da muss einfach mindestens einer rein, dann kann sich auch keiner mehr über ein 3:0 oder 4:0 beschweren", haderte Kruse. Er selbst steht derzeit sinnbildlich für den großen Aufwand gepaart mit nur geringem Ertrag, den sich die Borussia einspielt. Kruse spielte in Bremen stark, wirbelte zusammen mit Raffael die Bremer Deckung gehörig durcheinander. Aber auch er hatte im Abschluss nicht die letzte Konzentration. So steht aus den letzten zwölf Spielen weiter nur ein Tor zu Buche, zuletzt blieb der Nationalspieler gar sechs Mal in Folge ohne eigenen Treffer. Will die Borussia ins internationale Geschäft, müssen schnell auch wieder Tore des zweitbesten Schützen der Mannschaft folgen. Sonst wird es schwer.
VfB Stuttgart: Die Null sollte stehen in Hoffenheim. So haben es zumindest Trainer Thomas Schneider und Sportvorstand Fredi Bobic vor der Partie kundgetan. Herausgekommen ist ein beschämendes 1:4, mit den Gegentoren elf bis 14 in dieser bisher furchtbaren Rückrunde. Dabei hatte Trainer Schneider doch allerhand Veränderungen vorgenommen in der Besetzung der Viererkette. Lediglich Daniel Schwaab blieb da, wo er auch in den Partien davor gespielt hatte. Gotoku Sakai und Konstantin Rausch fanden sich auf der Ersatzbank wieder, dafür rückten Arthur Boka und Georg Niedermeier ins Team. Letzterer als Innenverteidiger, weshalb Antonio Rüdiger auf rechts ausweichen musste. Die große Rochade hatte keinerlei Effekt, und so muss Schneider weiter an der Idealbesetzung für die letzte Abwehrlinie tüfteln. Vielleicht kommt ihm dabei ja auch wieder Karim Haggui in den Sinn. Der Tunesier war zuletzt überhaupt kein Faktor mehr in der ersten Elf, sein letztes Spiel bestritt der Routinier Anfang November beim 3:1-Sieg in Freiburg. Eine andere Überlegung für mehr Stabilität in der Defensive wäre auch, Boka ins zentrale defensive Mittelfeld zu stellen. Da machte der Ivorer unter Schneiders Vorgänger Bruno Labbadia eine insgesamt ordentliche Figur, besonders in der Defensivbewegung. Zumal mit Moritz Leitner gegen die Hertha am Wochenende einer der beiden Sechser wegen einer Gelb-Roten Karte gesperrt fehlen wird.
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