"Klubs wie der Hamburger SV glauben wirklich, dass sie Spieler für 15 Millionen Euro kaufen müssen, weil das zum Glanz des Traditionsklubs und der Weltstadt passt", sagte Heidel im Interview am Dienstag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Aber das Gesamtkonzept stimmt einfach nicht."
Heidel sagte, er könne "da nur noch drüber schmunzeln, wenn dort Aufsichtsräte erzählen, dass zum Beispiel ein neuer Manager sein Konzept dem Gremium präsentieren soll." Das sei, so der 50-Jährige, "grundfalsch", vielmehr müsse der Verein das Konzept vorgeben.
"Beim HSV kommt stattdessen alle paar Monate ein neuer Trainer oder Manager mit seinem Konzept, und alles wird wieder auf den Kopf gestellt."
Keine Philosophie im Verein erkennbar
Die Vereinsstruktur beim HSV sieht Heidel nicht als Problem in der Hansestadt. "Wenn der Aufsichtsrat mal ein Konzept für den Verein erarbeiten würde, das über Jahre verfolgt wird, dann ist das auch in diesem Konstrukt machbar", sagte Heidel.
"Aber der HSV agiert nicht, er entwickelt nichts selbst." Der Manager kritisierte, dass eine Philosophie im Verein nicht erkennbar sei: "Nur die Raute im Herzen reicht da nicht."
Auch die HSV-Ikone Felix Magath blieb von Heidels Kritik nicht verschont. Er schätze Magath, aber "über seine Facebookseite die Entlassung eines Kollegen und des Sportchefs zu fordern und sich die Zustimmung von ein paar hundert Followern zu suchen, fand ich schon sehr grenzwertig", sagte Heidel.
"Wie wichtig die Raute war, hat man dann einen Tag später gesehen." Nach seiner Absage an den HSV hatte Magath als Teammanager beim englischen Erstligisten FC Fulham unterschrieben.
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