Günter Netzer erkennt beim FC Bayern Konfliktpotenzial. Der Grund: Toni Kroos und seine Vertragsverhandlungen. Der Weltmeister von 1974 vermutet, dass Kroos den Rekordmeister dazu zwingen könnte, ein Exempel zu statuieren.
In der Bundesliga der Konkurrenz enteilt, in der Champions League im Achtelfinale und im DFB-Pokal in der Runde der letzten Acht: Sportlich läuft es bei den Bayern überragend. Nur der Fall Kroos sorgt ein wenig für Wirbel. Verlängert der 24-Jährige seinen 2015 auslaufenden Vertrag, oder fordert er zu viel Gehalt?
"Kroos treibt bei der angestrebten Vertragsverlängerung ein äußerst riskantes Spiel mit dem FC Bayern. Es scheint so, dass sich Kroos in seiner Situation ein wenig überschätzt und seine Gehaltswünsche nicht seinem eigentlichen Wert entsprechen", schrieb Netzer in seiner Kolumne in der "Bild am Sonntag".
Netzer: Kroos ist nicht unersetzlich
Und der 69-Jährige erklärte weiter: "Es könnte eine Situation entstehen, in der Kroos den Verein dazu zwingt, ein Exempel zu statuieren und damit dokumentieren möchte, dass er nicht gewillt ist, den uferlosen Gehaltsforderungen nachzukommen."
Kroos habe zwar gewiss Talent und Fähigkeiten, so Netzer. Aber er kenne nicht einmal eine Handvoll Spieler, die für ihren Verein unersetzlich sind. Und der Mittelfeldspieler "gehört nicht dazu".
"Ein anderes Denken in die Köpfe"
Generell ist Netzer der Meinung, dass sich jeder einzelne Spieler im Kader der Münchner etwas zurücknehmen müsse. "Denn auf den Verein kommen noch weitere angenehme Schwierigkeiten zu, wenn jetzt nach und nach alle verletzten Spieler in den Kader zurückkehren. Es muss deshalb ein anderes Denken in die Köpfe der Spieler", meinte der gebürtige Mönchengladbacher.
Und Netzer weiter: "Im Verlaufe einer Saison gibt es bei einem solchen Verein immer wieder Härtefälle und persönliche Enttäuschungen, die nicht immer zu einem Aufschrei führen dürfen. Denn das sind die Gesetze einer erfolgreichen Mannschaft."
Toni Kroos im Steckbrief