Preetz: "Im Sommer ist Schluss"

SID
Seit 1998 spielt Levan Kobiashvili in der Bundesliga
© getty

Er bekommt Lob von allen Seiten, glänzt in neuer Rolle und erzielt dabei noch Rekord-Tore: Lewan Kobiaschwili erlebt derzeit bei Fußball-Bundesligist Hertha BSC seinen x-ten Frühling. Dennoch muss sich der 36-Jährige auf sein Karriere-Ende im Mai einstellen.

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"Er löst es beeindruckend auf einer ungewohnten Position", sagte Herthas Manager Michael Preetz über "Kobi" dem Fachmagazin "Kicker" nach dem 2:1-Sieg am letzten Spieltag beim VfB Stuttgart. Pikanterweise hatte der Georgier mit seinem Tor zur 1:0-Führung ausgerechnet Preetz als ältesten Bundesliga-Torschützen in Herthas Klubgeschichte abgelöst. Preetz, der 2003 im Alter von 35 Jahren und 231 Tagen letztmals traf, nahm es leicht: "Ich gönne Kobi diesen Rekord."

"Allzweckwaffe" Kobiaschwili, der in seiner langen Karriere schon links hinten und vorne, im Mittelfeld zenral und als Innenverteidiger gespielt hat, steht für Beständigkeit. Mit 344 Spielen liegt der Linksfuß unter den Dauerbrennern der Bundesliga-Ausländer auf Platz zwei - nur Bayern Münchens Torjäger Claudio Pizarro (362) kann mehr Spiele vorweisen.

"Im Sommer ist Schluss"

Trotz der guten Zahlen wird Kobiaschwili am Saisonende seine Laufbahn beenden. Bei der Hertha bekommt er keinen weiteren Vertrag als Profispieler. "Im Sommer ist Schluss", sagte Preetz definitiv. "Lewe macht einen guten Job, wenn er gebraucht wird. Aber er wird 37, damit ist im Jahr 2014 die Bundesliga im Grunde nicht mehr machbar." Der Georgier hat noch einen Vertrag für eine noch nicht klar definierte Anschlusstätigkeit im Klub, über die noch genauer geredet werden soll.

Kobi selbst könnte sich allerdings vorstellen, noch ein Jahr als Kicker dranzuhängen. "Ich fühle mich kein bisschen müde und hätte Lust auf eine weitere Profisaison", sagte er jüngst nach fast 16 Jahren Fußball in Deutschland. 1998 hatte ihn Volker Finke aus Tiflis zum SC Freiburg geholt. Mit den Breisgauern erreichte er die Qualifikation für den UEFA-Cup. 2003 folgte der Wechsel zu Schalke 04, ehe es 2010 zur "Alten Dame" in die Hauptstadt ging.

Abschiedsspiel gegen Dortmund

Der 100-malige georgische Nationalspieler hält allerdings auch einen Negativ-Rekord der Liga. Nach dem skandalösen Relegationsspiel gegen Fortuna Düsseldorf am 15. Mai 2012 wurde Kobiaschwili von Schiedsrichter Wolfgang Stark beschuldigt, ihn geschlagen zu haben. Das Sportgericht verurteilte Kobi zu einer Sperre von knapp sieben Monaten - das ist die längste Sperre, die je im deutschen Profifußball gegen einen Spieler ausgesprochen wurde. Sein damaliger Trainer Otto Rehhagel nannte ihn zuvor "den fairsten Spieler seit dem zweiten Weltkrieg".

Sein Abschiedsspiel ist schon ausgeguckt. Am 10. Mai empfängt die Hertha im letzten Heimspiel der Saison Vize-Meister Borussia Dortmund. Kobi bekam für die Partie, die innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft war, eine Einsatzgarantie von Trainer Jos Luhukay. "Das wäre ein toller Abschluss", sagt der Georgier, der sich auf seine alten Tage einen Wechsel zu einem anderen Klub nicht mehr vorstellen kann: "Wenn hier nach der Saison Schluss ist, geht es nirgendwo anders weiter."

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