Nach der Verletzung von Timo Hildebrand verdrängte Fährmann den erfahrenen Konkurrenten durch gute Leistungen langfristig aus dem Schalker Kasten: In neun Ligaspielen stand bereits fünfmal die Null. Nach langen Monaten auf der Bank ein Segen für den Schlussmann: " Zwischendurch hatte ich schon einmal kurz über einen Wechsel nachgedacht, vielleicht einen Schritt zurück zu machen. Doch den Gedanken habe ich dann auch schnell wieder weggeschoben. Schalke ist nun mal mein Verein, seit ich als Junge hierhergekommen bin", so Fährmann im "Kicker".
Vielleicht wäre er nach einer weiteren Saison an der Seitenlinie gewechselt, gibt er zu. "Doch ich bin für meine Hartnäckigkeit belohnt worden. Wenn man zehnmal gegen eine Wand läuft, passiert vielleicht noch nichts. Beim elften Mal fängt sie an zu bröckeln. Und beim 20. Mal ist sie dann durchbrochen."
Positiv denken
Seine starken Auftritte, vor allem im Eins-gegen-Eins, seien nicht nur seiner Reaktionsschnelligkeit geschuldet, so der gebürtige Chemnitzer. Es gehe "darum, sich so groß wie möglich zu machen, um das Tor abzudecken wie ein Eishockey-Torwart. Der Rest liegt dann am Stürmer." Durch aufgebaute Muskelmasse habe er sich allerdings in der Luft verbessert.
Zudem setzt er auf die Kraft der Gedanken, verrät Fährmann. "Beispielsweise geht es darum, in Selbstgesprächen die Dinge positiv zu formulieren. Wer sich sagt: 'Mach jetzt bloß keinen Fehler', erhöht eher das Risiko."
Trotz Konkurrenz die Nummer eins
Mental gefestigt lässt er sich auch von der Konkurrenz nicht verunsichern. Das Verhältnis mit Hildebrand sei völlig in Ordnung, der mögliche Neuzugang Fabian Giefer von Fortuna Düsseldorf schreckt ihn ebenfalls nicht: "Wenn ich konstant so weiterspiele wie aktuell, dann wird es keine Diskussion geben: Dann gehe ich als Nummer 1 in die nächste Saison."
Und auch darüber hinaus? Bei seinem Lieblingsklub würde er natürlich gerne bleiben. Gespräche über einen neuen Vertrag gibt es allerdings noch nicht: "Anderthalb Jahre sind doch für beide Seiten beruhigend. Ich will meinen Vertrag mindestens erfüllen, das ist klar."
Ralf Fährmann im Steckbrief