Ter Stegen erlebt sein Deja vu

SID
Marc-Andre ter Stegens Fehler kostete Gladbach drei Punkte in Braunschweig
© getty

Die Häme der Braunschweiger Fans ertrug Marc-André ter Stegen nach seinem fatalen "Fußfehler" mit demonstrativer Gelassenheit - doch beim Abpfiff verlor er fast jegliche Körperspannung.

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Seine Handschuhe zusammengeknüllt, schlurfte der Torhüter von Borussia Mönchengladbach müde über den Rasen, winkte kurz den mitgereisten Anhängern zu und verschwand kommentarlos in der Kabine.

"Da sitzt er immer noch, wie ein Häufchen Elend", berichtete lange nach dem 1:1 (1:0) der Borussia bei Eintracht Braunschweig Sportdirektor Max Eberl. Wie schon im vergangenen Jahr auf der USA-Reise mit der Nationalmannschaft hatte ter Stegen (21) einen harmlosen Rückpass zu lässig gestoppt - er musste hilflos mitansehen, wie der Ball quälend langsam über die Torlinie kullerte.

Hohes Risiko in seinem Spiel

"Marc ist einer, der mit hohem Risiko spielt. Aber er wird aus dieser Situation auch wieder herauskommen", sagte Eberl mit Bestimmtheit. Auf die Frage, ob dieser Patzer Auswirkungen auf die WM-Nominierung haben werde, ging Trainer Lucien Favre gar nicht erst ein: "Jedes Gegentor bekommt die Mannschaft als Ganzes. Jetzt geht es nur noch darum, nach vorne zu schauen." Gegen Chile in der kommenden Woche steht ter Stegen ohnehin nicht im DFB-Kader.

Der Blick voraus wurde durch den Lapsus des vor einem Wechsel zum FC Barcelona stehenden Schlussmanns allerdings nicht unerheblich getrübt. Die in der Vorrunde so konstanten Rheinländer finden einfach nicht in die Erfolgsspur zurück. Nach acht Spielen ohne Sieg wird es langsam eng mit der Qualifikation für das internationale Geschäft.

Auch Davari patzt

Und hätte nicht ter Stegens Torhüterkollege Daniel Davari den Ball in der 24. Minute ebenfalls ins eigene Tor bugsiert, die Gäste wären sogar mit leeren Händen nach Hause zurückgekehrt. Der Deutsch-Iraner allerdings schüttelte seinen Patzer schneller ab und stellte sich anschließend den Fragen.

"Der Ball ist mir einfach blöd ans Knie geprallt", erklärte der 26-Jährige, der nicht unzufrieden war mit dem Unentschieden: "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Punkt uns noch etwas bringen kann."

Braunschweig glaubt weiter an Klassenerhalt

Daran glaubt weiter auch Trainer Torsten Lieberknecht. Seine Vertragsverlängerung bis 2017 am Freitag nahmen die Niedersachsen zum Anlass, den Europa-League-Aspiranten vor 23.200 Zuschauern an den Rand einer Niederlage zu bringen. Aber auch die Gladbacher hätten gewinnen können, doch Nationalspieler Max Kruse traf in der 86. Minute nur den Pfosten.

"Wir hatten schon einmal vier Punkte Rückstand zum Relegationsplatz 16, jetzt sind es nur noch drei. Irgendwie habe ich das große Gefühl, dass wir am letzten Spieltag den letzten entscheidenden Schritt machen", sagte Lieberknecht.

Marc-Andre ter Stegen im Steckbrief

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