Aufreger der Saison: Phantomtor
18. Oktober 2013, Sinsheim. Es läuft die 70. Minute zwischen der TSG Hoffenheim und Bayer Leverkusen, als Stefan Kießling per Kopf zum 2:0 trifft. Der Angreifer trifft ins Netz. Doch das Tor ist gar kein Tor, darf eigentlich keines sein. Trotzdem zeigt Referee Dr. Felix Brych unter den Protesten der Heimmannschaft zum Mittelkreis.
Dabei zeigen die Kraichgauer immer wieder auf diese eine Stelle. Diese eine Stelle am linken Tornetz, wo ein deutlich erkennbares Loch klafft. Durch dieses Loch bahnt sich der Ball bei Kießlings Kopfball seinen Weg vom Außennetz ins Innere des Tors. Der Rest des Spiels ist eine Farce. Die Bundesliga hat fast 20 Jahre nach Thomas Helmer wieder ein Phantomtor.
Das Tor ist ein handfester Skandal. Nicht nur, weil der Spieler sein Nicht-Tor nicht zugibt und sich nach Anfeindungen und massiver Kritik öffentlich rechtfertigen muss. Es ist auch deshalb ein Skandal, weil sich die Entscheidungsträger selbst nach einem solchen Fall nicht auf die Einführung der Torlinientechnik einigen können.
Im März tagt die Mitgliederversammlung des Ligaverbandes - und lehnt technologische Hilfsmittel ab. Die nötige Zweidrittel-Mehrheit wird klar verpasst. Lediglich neun Bundesligisten stimmen dafür, in der 2. Liga sind es gar nur drei Befürworter. So bleibt die sich als Weltmarke auffassende Bundesliga in dieser Hinsicht weiterhin ein Fossil. Helmer, Kießling - Nachfolger gesucht.
1 Spieler - 2 Trainer - 3 Aufreger - 4 Aufsteiger - 5 Jungstar - 6 Pechvogel - 7 Enttäuschung - 8 Streit - 9 Tor - 10 Flop - 11 Transfer