"Das kann man schon hirnlos nennen"

Von SPOX
Kein Kopfstoß von Boateng - aber Rot sah er wenig später trotzdem: Tätlichkeit!
© getty

Bayerns Jerome Boateng wird nach seiner Tätlichkeit öffentlich von Karl-Heinz Rummenigge abgekanzelt. Bei den Abstiegskandidaten aus Hamburg, Nürnberg und Braunschweig regiert das Prinzip Hoffnung. Jens Keller will Unterricht in Regelkunde geben, Frankfurts Armin Veh und Dortmunds Jürgen Klopp feiern ihre Fans.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Hamburger SV - Bayern München 1:4

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender Bayern München) über die Rote Karte von Jerome Boateng: "Das kann man schon hirnlos nennen. Es ist ja nicht zum ersten Mal bei ihm. Bei 4:1 für Bayern und noch fünf Minuten vor Schluss geht man da einfach nicht hin. Er wird eine Strafe im hohen fünfstelligen Bereich bekommen. Solch eine Disziplinlosigkeit wird von Bayern München nicht akzeptiert. Man hat sich in unserem Trikot sauber und seriös zu verhalten. Und wer nicht hören will, muss fühlen."

...über Uli Hoeneß: "Er ist vor kurzem als Präsident zurückgetreten. Da braucht man kein großer Prophet sein, dass er dann auch als Präsident zurückkehren wird. Ich glaube, die Mitglieder haben seine klaren Worte auf der Mitgliederversammlung sehr geschätzt. Er wird beim FC Bayern sowieso sehr geschätzt dank seiner großen Taten, die er in den letzten 20, 30 Jahren pro FC Bayern getätigt hat. Das ist alles wunderbar für uns."

Mirko Slomka (Trainer Hamburger SV): "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und hatten einige Chancen. Leider haben wir uns nicht mit der Führung oder dem Ausgleichstreffer belohnt. Die Bayern sind mit dem ersten Torschuss in Führung gegangen - das ist der Unterschied. Der Knackpunkt war dann das 0:2 kurz nach der Pause. Das ist frustrierend. Trotzdem können wir viele gute Dinge mitnehmen. Wir haben den unbändigen Willen den Relegationsplatz zu erreichen. Die Konstellation hat sich nicht verändert. Für uns gilt, dass wir die Relegation weiterhin aus eigener Kraft erreichen können."

Eintracht Braunschweig - FC Augsburg 0:1

Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig): "Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben gegen eine bockstarke Augsburger Mannschaft verloren. Trotz dieser Niederlage bleibt unser Kopf jetzt oben. Wir müssen eben einfach in Hoffenheim gewinnen. Gegen Augsburg hat uns leider in den entscheidenden Szenen die Ruhe gefehlt. Ein Sieg für uns wäre natürlich für uns richtig gut gewesen."

Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): "Wir sind natürlich überglücklich und ich denke, dass unser Sieg in Ordnung ging. Wir haben viele Chancen liegengelassen und am Ende dann doch noch das Tor gemacht. Wir sind jetzt schon sicher auf dem achten Platz, das ist eine Riesenleistung für diesen Verein."

VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg 1:2

Huub Stevens (Trainer VfB Stuttgart): "Wolfsburg hat 35 Minuten super aufgetrumpft und ist zurecht in Führung gegangen. Danach sind wir etwas besser ins Spiel gekommen. Nach dem Ausgleich hatten wir Möglichkeiten, die wir besser ausspielen müssen. Was dann passiert, da bin ich unheimlich enttäuscht. Wenn ein Spieler von 14 Jahren so einen Fehler macht, okay - aber kein so erfahrener Spieler. Ich bin nicht erleichtert, ich bin enttäuscht, dass wir verloren haben."

Fredi Bobic (Sportvorstand VfB Stuttgart) über die Zukunft von Stevens: "Das werden wir in den nächsten Tagen angehen. Wir werden mit ihm in aller Ruhe sprechen. Es wird keine Wasserstandsmeldungen geben."

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Glückwunsch an die Mannschaft, dass sie das Spiel gewonnen hat. So stark wie wir die ersten 35 Minuten aufgetreten sind, war dies selten in dieser Saison der Fall - mit einer brutalen Dominanz, mit einem guten Passspiel. Wenn du eine absolute Spitzenmannschaft bist, machst du den Sack da aber zu. Das ist der nächste Schritt, den ich mir von meiner Mannschaft wünsche. In der zweiten Halbzeit war der Faden nach dem Ausgleich erst einmal total weg. Dass wir das 2:1 noch machen, hat unsere Mannschaft auch in dieser Saison gelernt. Sie weiß, dass sie auch in der Nachspielzeit noch Tore schießen kann."

1. FC Nürnberg - Hannover 96 0:2

Roger Prinzen (Interimstrainer 1. FC Nürnberg): "Wir sind alle sehr niedergeschlagen. Wir hatten uns viel vorgenommen, viel geredet mit der Mannschaft und den Spielern, aber nach vier, fünf Minuten kam dann gleich der nächsten Rückschlag. Danach hatten wir die Riesenchance zum Ausgleich. Dann hätten wir den Umschwung vielleicht geschafft. Möglichkeiten hatten wir, leider hat uns da die Entschlossenheit gefehlt. Die Stimmung ist sehr getrübt. Es ist uns leider im letzten Heimspiel nicht gelungen, alles zu mobilisieren. Wir werden trotzdem die Möglichkeit für das nächste Wochenende suchen und versuchen die, die uns schon abgeschrieben haben, eines Besseren belehren."

Raphael Schäfer (Torwart 1. FC Nürnberg): "Am letzten Spieltag ist alles noch machbar. Ich hoffe, dass wir es irgendwie schaffen, auf Schalke den Dreier holen und die anderen Mannschaften uns die Chance geben, an ihnen vorbei zu ziehen."

Tayfun Korkut (Trainer Hannover 96): "Zunächst einmal sind wir mit der Mannschaft hochzufrieden. Ich muss der Mannschaft nicht nur für das Spiel heute, sondern für die Leistung nach dem Braunschweig-Spiel ein Kompliment machen, wir haben jetzt von vier Spielen drei gewonnen und eines unentschieden gespielt. Wir mussten trotzdem die Spannung hochhalten und keine Zweifel aufkommen lassen. Das hat die Mannschaft heute gut gemacht."

SC Freiburg - Schalke 04 0:2

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir waren nicht so schlecht, aber Schalke war in allen Belangen sehr gut. Nach der Halbzeit haben wir alles probiert, aber nicht geschafft, den Druck aufzubauen. Ich bin sehr sehr stolz, was wir in dieser Saison geleistet haben."

Jens Keller (Trainer Schalke 04): "Ich freue mich, dass wir die Geschichte aus dem letzten Jahr wiederholen konnten. Wir haben den ersten Schritt gemacht, den wir machen wollten. Wir waren von der ersten Sekunde auf dem Platz. Die Mannschaft hat ein starkes Spiel gemacht."

...über die Sperre von Klaas-Jan Huntelaar: "Wir wollen nächste Woche den dritten Platz festmachen und da fehlt er uns natürlich. Er hat nachher gefragt was er denn gemacht haben soll. Anscheinend müssen wir noch Regelkunde mit ihm machen."

Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen 0:2

Armin Veh (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir waren nicht bundesligatauglich. Der Ball war nicht unser Freund, sondern unser Feind. Deshalb hat Bayer verdient gewonnen. Ansonsten war es für mich ein sehr emotionales Spiel. Das ist etwas, wofür man arbeitet, wenn man schon ein paar Jahre in dem Geschäft ist. Wir hatten immer Jahren phantastische Unterstützung durch das Publikum, vor allem im letzten Jahr im Europacup - das war sensationell, was da abgelaufen ist. Man arbeitet dafür, dass man so etwas erleben kann. Es geht nicht immer nur ums Geld, es geht um Emotionen und Leidenschaft. Insofern war es bewegend."

Sascha Lewandowski (Interimstrainer Bayer Leverkusen): "Mit unserer ersten Halbzeit waren wir sehr zufrieden. Wir haben uns vorgenommen, das Tempo sehr hochzuhalten - das hat die Mannschaft richtig stark umgesetzt. In der zweiten Halbzeit wollten wir, um nicht allzu wild zu werden, ein bisschen mehr Spielkontrolle in die Partie bringen und das hat die Mannschaft ordentlich gemacht."

Werder Bremen - Hertha BSC 2:0

Robin Dutt (Trainer Werder Bremen): "Der Tag hat erst nach der Halbzeit angefangen, toll zu werden Wir haben in der ersten Halbzeit zu verhalten gespielt. Ich bin sehr froh, dass wir das in der zweiten Halbzeit komplett anders gemacht haben. 40 Punkte hatten wir als Saisonziel, mit 39 Punkten einen Spieltag vor Schluss werden wir es nicht gravierend verfehlen."

Jos Luhukay (Trainer Hertha BSC): "Wir haben in der ersten Hälfte gut angefangen. Wir waren gut im Spiel drin, aber es fehlte der letzte Pass, um aus der einen oder anderen Chance ein Tor zu erzielen. In der zweiten Hälfte waren wir zu naiv, um die Gegentore zu verhindern."

Borussia Dortmund - 1899 Hoffenheim 3:2

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Am zweitletzten Spieltag gibt es keinen undankbareren Gegner als Hoffenheim. Alles was an Konzentrationsfehlern in der Anfangsphase passiert ist, mussten wir uns wieder erlaufen. Wir wollten nach dem Wechsel an die erste Halbzeit anknüpfen, es blieb aber spannend. Dennoch sind wir kein unverdienter Sieger."

...über Robert Lewandowskis Verabschiedung: "Ich bin ganz, ganz stolz auf unsere Leute hier. Das war Gänsehaut, das ganze Stadion hat gestanden. Das ist empathisch bis zum Umfallen, das ist gerecht, das ist fair. Das hier heute war beispielgebend. Ich möchte mich bei jedem bedanken, der das hier abgezogen hat. Das war groß."

Markus Gisdol (Trainer 1899 Hoffenheim): "Ich war sehr zufrieden, wie wir ins Spiel reingekommen sind. Wir hatten sogar die Chance zum 2:0, dann haben wir schnell zwei Tore bekommen. Mit der zweiten Halbzeit bin ich insgesamt zufrieden. Dortmund war jederzeit gefährlich."

Borussia Mönchengladbach - FSV Mainz 05 3:1

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "In der ersten Halbzeit war Mainz besser. Der Spielaufbau war gegen die Fünferkette sehr schwer. Wir brauchten viel Geduld, sie waren brandgefährlich bei Balleroberung. Zum Glück haben wir das 1:0 gemacht. Wenn wir gegen eine solche Mannschaft gewinnen, dann ist das immer positiv. Die Chancen auf die Champions-League-Qualifikation sind sehr, sehr dünn."

Thomas Tuchel (Trainer Mainz 05): "Ich habe aus meiner Sicht eine Topleistung meiner Mannschaft gesehen, bin mit der Energie und dem Zweikampfverhalten zufrieden. Wir haben Gladbach immer wieder in Zweikämpfe verwickelt. Der Unterschied war die Effektivität im Sturm, die Abschluss-Qualität und natürlich das Glück. Das war heute nicht auf unserer Seite."

Der 33. Spieltag im Überblick