"Franz Beckenbauer ist mit weitem Abstand das bekannteste Gesicht, das wir im Verein haben. Er spielt auf diesem Weg eine wichtige Rolle, weil er weltweit höchstes Ansehen genießt und einen enormen Bekanntheitsgrad hat", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Mittwoch bei der Vorstellung der Pläne über den Ehrenpräsidenten des Vereins.
Jörg Wacker, verantwortlicher Vorstand für die Internationalisierung der Bayern, sprach von einem "Traum, wenn uns so eine außergewöhnliche Persönlichkeit unterstützt".
Beckenbauer auf USA-Reise
Erster Auslands-Einsatz von Beckenbauer wird die USA-Reise der Bayern vom 30. Juli bis 6. August sein. Er wolle in den nächsten Jahren "die vielen Kontakte, die ich bei meinen Aufgaben bei der FIFA, UEFA, dem DFB oder dem WM-OK 2006 gesammelt habe, zum Wohle des Vereins nutzen und dem FC Bayern dienen", sagte Beckenbauer.
Der FC Bayern hatte bereits am 1. April in New York ein Büro eröffnet. Für Rummenigge ist dies ein "erster Schritt", der zweite soll im kommenden Jahr auf dem asiatischen Markt, speziell in China, folgen.
Ziel sei es, "den Markennamen von Bayern München bekannter zu machen. Und darüber hinaus wollen wir natürlich auch finanziellen Nutzen in den Bereichen Sponsoring und Merchandising ziehen", sagte Rummenigge - auch wenn die Geschäfte im laufenden Geschäftsjahr schon "sehr gut laufen und wahrscheinlich auf dem höchsten Niveau sein werden, das wir bisher in diesem Klub hatten".
Bayern-Stars in New York
Trainer Pep Guardiola und seine Stars fliegen am 30. Juli nach New York. Nach einem Spiel gegen Guadalajara am 31. Juli in New Jersey und einem kurzen Trainingslager in Portland steht am 6. August als Höhepunkt der Reise die Partie der Bayern gegen ein Allstar-Team der Major League Soccer auf dem Programm.
Die Münchner Profis, die bei der WM in Brasilien ins Halbfinale oder ins Endspiel kommen sollten, reisen eigens dafür am 5. August in die USA nach. Man wolle "mit der möglichst besten Mannschaft antreten", betonte Rummenigge.
Beckenbauer macht Neuers Schulter Sorgen
Des Weiteren sorgt sich Beckenbauer knapp drei Wochen vor dem deutschen WM-Auftakt um Nationaltorwart Manuel Neuer. "Es ist nicht ideal, wenn ein Torwart eine Schulterverletzung hat. Er muss sich wieder schmeißen. Das tut verdammt weh. Es könnte hinkommen. Aber da hätte ich meine größten Sorgen", sagte der Ehrenpräsident von Bayern München am Mittwoch bei einem Termin des deutschen Fußball-Rekordmeisters.
Grundsätzlich sieht Beckenbauer die Lage bei der deutschen Nationalmannschaft trotz einiger weiterer Baustellen im Trainingslager in Südtirol aber nicht allzu dramatisch. So eine WM sei "Ausnahmezustand. Da wird auch viel übertrieben. Das muss man alles nicht so ernst nehmen", sagte der 68-Jährige.
Auch Bayern Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge plädierte ausdrücklich dafür, "den Ball flacher zu halten". Vor drei Monaten sei Deutschland neben Brasilien und Spanien noch der große WM-Favorit gewesen, "jetzt ist die Stimmungslage deutlich schlechter. Aber das sehe ich sogar als Vorteil für die Mannschaft. Auch 2010 sind wir mit ähnlichen Voraussetzungen nach Südafrika geflogen. Da gab es vorher auch das große Thema Michael Ballack."
Deshalb, führte Rummenigge weiter aus, sei er auch jetzt "überzeugt", dass die DFB-Auswahl mindestens ins Halbfinale komme, "wenn sie gut ins Turnier startet".
Der FC Bayern München in der Zusammenfassung