Wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtet, ist Tuchel der Wunschkandidat von Präsident Wahler. Sowohl was die Spielweise, als auch was Tuchels persönliches Profil und dessen guten Umgang mit jungen Spielern angeht, erfülle genau die Anforderungen der Schwaben. Allerdings wäre der 40-Jährige erst ab 2015 zu haben, da er bereits mehrfach betonte, seinen Vertrag in Mainz erfüllen zu wollen.
Davon unabhängig geht die Tendenz beim VfB offenbar in die Richtung, sich nach der Saison von Stevens zu trennen. Der Niederländer hatte Stuttgart Mitte März übernommen und mit drei Remis und drei Siegen in neun Spielen den Klassenerhalt perfekt gemacht. Allerdings soll vor allem Wahler in eine andere Richtung denken.
"Er hat einen Superjob gemacht", lobte er zwar, doch im Verein soll es Zweifel geben, ob mit Stevens' Philosophie der offensive, attraktive und mutige Fußball gespielt werden kann, der dem Präsidenten vorschwebt.
Weniger Macht für Bobic?
Außerdem soll Manager Fredi Bobic im Bereich Kaderplanung und konzeptionelle Ausrichtung des Vereins künftig nicht mehr die alleinige Verantwortung haben. Zwar bleibe er, so Wahler "der wichtigste Mann", allerdings gibt es offenbar im Klub Überlegungen, einen Sportausschuss zu gründen.
Dieser würde Bobic auf die Finger schauen und aktiv in die Kaderplanung eingebunden werden. Dabei soll der VfB unter anderem an Ex-Trainer Armin Veh denken, der Meistertrainer von 2007 verlässt Frankfurt nach der Saison. Ob er allerdings, trotz der Verbindung zu Stuttgart, mit einem Job hinter den Kulissen einverstanden wäre, ist fraglich.
Zeitnahe Entscheidung
Den neuen Trainer für die kommende Saison wolle man "zeitnah" präsentieren, so Bobic. Präsident Bernd Wahler präzisierte derweil das Anforderungsprofil für den künftigen Coach. "Der Trainer ist der wichtigste Mitarbeiter des VfB, er muss zur Spielphilosophie passen und zu den Werten des Vereins", sagte er.
Wahler stellte dem Trainer zugleich Investitionen in den Kader in Aussicht. "Wir haben die Talsohle erreicht, müssen uns nicht mehr gesundsparen und sind in der Lage, Transfers zu tätigen", sagte er. Der in die Kritik geratene Bobic ließ keinen Zweifel zu, dass er derjenige sein wird, der diese Änderungen vornehmen wird. "Nach dieser Zeit ist man müde, aber nicht amtsmüde", sagte er, und weiter: "Die Kritik ist Ansporn für mich für die nächste Saison. Wir werden Änderungen vornehmen - und arbeiten mit Hochdruck daran." Dabei bleibe aber die Philosophie des VfB, auf die eigene Jugend zu setzen, wichtig.
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