Beiersdorfer neuer Vorstandschef

SID
Dietmar Beiersdorfer kehrt zum Hamburger SV zurück
© getty

Der Rückkehr von Dietmar Beiersdorfer zum Hamburger SV ist perfekt. Der 50-Jährige hat am Mittwoch einen Vertrag als neuer Vorstandschef unterzeichnet.

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"Für mich ist heute ein ganz besonderer und emotionaler Tag. Nach den spannenden letzten Wochen bin ich sehr stolz und glücklich nunmehr konkret die Neuaufstellung des HSV mitgestalten zu können", wird Beiersdorfer in der offiziellen Pressemitteilung des HSV zitiert.

"Alle Gespräche im Vorfeld waren sehr professionell und ich freue mich über das große Vertrauen, das mir von dem neuen Aufsichtsrat entgegengebracht wird. Wir werden mit Teamgeist, Leidenschaft, Kompetenz, Professionalität und Demut unseren HSV entwickeln, auf den alle HSVer und Hamburger wieder stolz sein können", so Beiersdorfer weiter.

Gernandt begeistert

In zähen Gesprächen mit seinem bisherigen Arbeitgeber Zenit St. Petersburg hatte Beiersdorfer in den vergangenen Tagen in der russischen Metropole seine vorzeitige Freigabe ausgehandelt. Offizieller Dienstbeginn des gebürtigen Franken ist der 1. Juli. Dann tritt auch die Ende Mai von der Mitgliederversammlung beschlossene Strukturreform in Kraft.

"Ich bin natürlich begeistert, nun unseren Wunschkandidaten Dietmar Beiersdorfer als Vorstandsvorsitzenden der HSV Fußball AG bestätigen zu können. Herr Beiersdorfer ist mit seiner internationalen Erfahrung, seiner akribischen Arbeitsweise und seiner sehr sympathischen Persönlichkeit genau der richtige Mann, der unseren HSV voranbringen wird. Ich verbinde mit dieser langjährigen Vertragsunterzeichnung den Wunsch nach einem konzeptionell abgesicherten Neuanfang beim HSV und wünsche Herrn Beiersdorfer viel Glück und Erfolg bei seiner neuen Aufgabe. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren kontinuierlich an der systematischen Neuordnung und somit an der langfristigen Perspektive des HSV zu arbeiten. Dies wird uns mit dem neuen Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer gut gelingen", verkündete der designierte Aufsichtsratvorsitzende Karl Gernandt.

Sorgenkind van der Vaart

Carl Jarchow zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung. "Ich persönlich freue mich sehr, dass Dietmar Beiersdorfer zur HSV-Familie zurückkehrt", so der Vorstandsvorsitzende.

Fest steht: Auf den neuen "Big Boss", der die sportlichen Geschicke der Hanseaten zwischen 2002 und 2009 leitete und den HSV 2009 ins Halbfinale des DFB- sowie UEFA-Pokals führte, wartet in der Hansestadt eine immense Herausforderung. Der Gehaltsetat des sündhaft teuren Kaders muss von 43 auf 38 Millionen Euro gesenkt und gleichzeitig ein schlagkräftiges Team für die kommende Saison zusammengestellt werden. Nach der Horror-Saison und dem Fast-Abstieg soll Beiersdorfer den Klub zunächst in ruhigeres Fahrwasser und mittelfristig wieder in die internationalen Plätze führen.

Größtes Sorgenkind ist momentan Kapitän Rafael van der Vaart. Nach seiner verletzungsbedingten WM-Absage sinken die Chancen des Klubs, seinen niederländischen Spitzenverdiener (Vertrag bis 2015) noch in diesem Sommer loszuwerden. "Es gab noch keine offizielle Anfrage eines Vereins für Rafa", sagte (Noch-)Sportchef Oliver Kreuzer: "Rafa hat hier noch ein Jahr Vertrag und wird am 18. Juni zum Trainingsauftakt wieder hier auf der Matte stehen."

Jansen-Zukunft offen

Auch bei Flügelflitzer Marcell Jansen ist die Zukunft völlig offen. Sollte der HSV im Buhlen um den Augsburger Linksverteidiger Matthias Ostrzolek am Ende die Nase vorne haben, könnte ein Verkauf des 28-Jährigen (Vertrag bis 2015, Ausstiegsklausel: fünf Millionen Euro) wichtiges Geld in die klammen Vereinskassen spülen. Immerhin plagen den Klub rund 100 Millionen Euro Verbindlichkeiten.

Unklar ist zudem, was aus dem abwanderungswilligen Mittelfeld-Juwel Hakan Calhanoglu wird oder ob der zuletzt von Hertha BSC ausgeliehene Pierre-Michel Lasogga bei einem Einstieg finanzstarker Investoren vielleicht doch an der Elbe bleibt. Zurzeit weiß keiner so recht, wie das HSV-Gesicht der kommenden Saison aussehen wird.

Und endgültige Entscheidungen wird es wohl erst Anfang Juli geben. Dann soll die HSV-Fußball-AG ins Handelsregister aufgenommen worden sein - und die Zukunft des neuen HSV mit Beiersdorfer beginnen.

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