Wer soll die Tore schießen?

SID
Saisonvorbereitung: Hertha BSC und Trainer Jos Luhukay im Trainingslager
© getty

Die Saisonvorbereitung einiger Bundesligisten läuft bereits auf Hochtouren, dabei gibt es die unterschiedlichsten Gemütszustände zu beobachten. Während mancherorts Aufbruchsstimmung und Transferrekorde das Bild prägen, plagen gleich mehrere Klubs große Sorgen in der Offensive. Nach Teil I nun Teil II der Serie - von Bremen bis Mainz.

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Werder Bremen

Es deutet sich eine gefährliche Saison für Werder an. Mit Aaron Hunt verloren die Bremer ihren besten Spieler, an 16 der 42 Saisontore im Vorjahr war Hunt direkt beteiligt. Außerdem verdichten sich die Anzeichen, dass Abwehrchef Sebastian Prödl und Abräumer Zlatko Junuzovic den Klub verlassen könnten - eine ganze Achse würde somit wegbrechen. Beide zögern, ihre 2015 auslaufenden Verträge zu verlängern. "Jeder will ja gucken, wie er weiter kommt und irgendwann auch mal mehr Geld verdienen", so die düstere Prognose von Manager Thomas Eichin, der beiden einen Dreijahresvertrag vorgelegt hat.

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Auch Eljero Elia könnte noch gehen, doch vor allem ohne Hunt droht ein Offensiv-Vakuum. Dennoch will Trainer Robin Dutt raus aus dem Abstiegskampf: "Den nächsten Schritt zu machen, sollte jetzt schon unser Ziel sein." Mit Innenverteidiger Alejandro Galvez (ablösefrei von Rayo Vallecano) hat Werder einen interessanten Mann geholt, doch der Coup gelang dank des Gehaltsstreits von Izet Hajrovic mit Galatasaray: Der 22-jährige Offensivmann kam so ablösefrei an die Weser, und dürfte von Beginn an Hoffnungsträger in der Offensive sein. "Wie Weihnachten und Ostern an einem Tag", schwärmte Eichin nach dem Transfer.

Hertha BSC

Die Frage bei der Hertha lautet: Wer schießt die Tore? Die Verkäufe von Adrian Ramos (für 9,7 Millionen zum BVB) und Pierre-Michel Lasogga (HSV/8,5 Mio.) sorgten für einen warmen Geldregen, allerdings war Ramos an über der Hälfte der Berliner Tore in der Vorsaison (24 von 40) direkt beteiligt. Mit Lasogga ging zudem sein designierter Nachfolger. Klar ist: Die Last soll auf mehrere Schultern verteilt werden. Julian Schieber kam aus Dortmund, dazu überzeugen Sami Allagui und Sandro Wagner bislang in der Vorbereitung.

Hertha BSC: Transfers, Termine, News & Gerüchte

Mit vier Siegen in vier Spielen (27:3 Tore) gegen unterklassige Gegner präsentierten sich die Berliner in guter Frühform und auch auf dem Transfermarkt hat sich die Hertha gut verstärkt. Valentin Stocker, Jens Hegeler und der Japaner Genki Haraguchi sollen die Offensive beleben, für die Abwehr gelang mit dem ablösefreien Johnny Heitinga eine Überraschung. Darüber hinaus wurde Mittelfeldmotor Tolga Cigerci fest verpflichtet. Der Einstieg von Investor KKR sorgt zudem für neue Möglichkeiten, Trainer Jos Luhukay bleibt dennoch auf dem Boden: "Unser Ziel ist es, sich in der Bundesliga zu etablieren. Das ist auch ein großer Erfolg."

Hannover 96

Ähnlich wie bei Werder und der Hertha drückt auch bei 96 der Schuh im Angriff, wo die siebtschwächste Offensive der Vorsaison einen heftigen Aderlass zu verkraften hat. Mame Diouf, Didier Ya Konan und Szabolcs Huszti verließen Hannover, auch Nachwuchsstürmer Almir Kasumovic und Leihgabe Artjoms Rudnevs sind nicht mehr bei den Niedersachsen. Mit Joselu kam zwar ein Hochkaräter, ansonsten baut 96 bislang auf dem Transfermarkt aber auf junge Talente wie Stefan Thesker oder Vladimir Rankovic.

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Darüber hinaus begann Hannovers Trainingsstart Ende Juni mit einem Paukenschlag. Salif Sane, Adrian Nikci, Ali Gökdemir und Konstantin Fuhry wurden von Trainer Tayfun Korkut in die zweite Mannschaft verbannt, alle spielen in den Planungen keine Rolle mehr. Dazu riss sich Andre Hoffman Anfang Juli das Kreuzband, wodurch Hannover in der Defensive nochmal zum Handeln gezwungen sein dürfte. Kein Wunder, dass Korkut bei seiner durcheinander gewirbelten Mannschaft auf Spielpraxis baut: Für das Trainingslager in Österreich sind vier Tests in zehn Tagen geplant.

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