Die Trennung hatte sich zuletzt bereits angedeutet. Denn während die bisherigen Vorstände Carl E. Jarchow und Joachim Hilke in das neue Führungsteam bei den Rothosen zumindest integriert worden waren, ließ Beiersdorfer bei seiner Vorstellung vor einer Woche die Zukunft Kreuzers offen. Nun folgte die Entscheidung: Der 48-Jährige muss gehen, der Posten des Sportdirektors bleibt beim HSV somit ein wahrer Schleudersitz.
Kreuzer hatte den Posten erst im Juni 2013 angetreten, sein Vertrag lief noch zwei Jahre. Sein Vorgänger, der Däne Frank Arnesen, war ebenfalls nur zwei Jahre im Amt. Vorausgegangen war in beiden Fällen eine monatelange Suche, in der auch Namen wie Jörg Schmadtke und Felix Magath gehandelt wurden.
Peters ein Kandidat
Nun sieht es so aus, als ob das HSV-Management aufgespalten wird. Nach Informationen der Bild-Zeitung sucht Beiersdorfer neben einem neuen Manager für den Profibereich auch einen Mann für den Posten eines Nachwuchschefs. Als Kandidat gilt der ehemalige Hockey-Nationaltrainer Bernhard Peters von Ligakonkurrent 1899 Hoffenheim. Die Gespräche sollen bereits "weit fortgeschritten" sein, hieß es.
Kreuzer erfuhr von seiner Entlassung am Montag. "Ich habe ihm in einem persönlichen Gespräch davon unterrichtet", sagte Beiersdorfer. Der neue starke Mann des HSV dankte dem Ex-Profi des Karlsruher SC und des FC Bayern München "für seinen großen Einsatz während seiner Zeit beim HSV. Auch dafür, wie er mich in den vergangenen Wochen beim Übergang in die Fußball AG und bei der Kaderplanung unterstützt und begleitet hat." Kreuzer hatte unter anderem an der der Verpflichtung von Torjäger Pierre-Michel Lasogga mitgewirkt.
Kritik nach der vergangenen Saison
Kreuzer stand bei den Hanseaten nach der missratenen vergangenen Saison in der Kritik. Die Hamburger hatten den Abstieg aus der Bundesliga erst in der Relegation mit zwei Remis gegen die SpVgg Greuther Fürth verhindert.
Dass Kreuzer zittern muss, war klar: Im Juni war dem 48-Jährigen durch den damals bereits desiginierten Aufsichtsratsboss Karl Gernandt deutlich gemacht worden, dass er bis zur Inthronisierung von Beiersdorfer als neuer Vorstandsvorsitzender nicht mehr aktiv ins Transfergeschäft eingreifen soll.
Entzündet hatte sich die Kontroverse am Wechsel von Mittelfeldspieler Zoltan Stieber von der SpVgg Greuther Fürth zu den Hanseaten. Kreuzer hatte sich diese Verpflichtung noch vom alten Aufsichtsrat genehmigen lassen und 24 Stunden nach der Ausgliederung der Abteilung Profifußball aus dem Universalsportverein HSV umgesetzt.
Einen Monat später war das Kapitel Kreuzer beim HSV dann auch offiziell beendet.
Der HSV im Steckbrief