Müller: Hoeneß hat Anteil am WM-Titel

Von Marco Nehmer
Thomas Müller hebt den Anteil von Uli Hoeneß am WM-Triumph heraus
© getty

Weltmeister Thomas Müller blickt auf das Turnier in Brasilien zurück - und streicht die Bedeutung des früheren Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß für den Titelgewinn heraus. Der deutsche Bayern-Block sei von Hoeneß' Wirken geprägt. In der Bundesliga erwartet Müller erneut einen Zweikampf mit Borussia Dortmund - mit veränderten Vorzeichen.

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"Wer die Nationalmannschaft in Brasilien spielen sah, erkannte schnell, dass die deutschen Spieler, die aktuell beim FC Bayern spielen oder dort in der Vergangenheit gespielt haben, dem Turnier ihren Stempel aufdrücken konnten" so Müller in seiner "Sport Bild"-Kolumne. "In der Ausbildung an der Säbener Straße muss wohl einiges richtig gelaufen sein."

Müller machte sogleich den Vater dieses Erfolgs aus: Den derzeit wegen Steuerhinterziehung inhaftierte Ex-Manager und -Präsidenten der Münchner. Für den 24-Jährigen sei "klar, dass Uli Hoeneß zu diesem WM-Titel einen großen Beitrag geleistet hat".

"Hoeneß war nie von oben herab"

"Bereits als Jungprofi hatte ich immer das Gefühl, dass er sich mit einem beschäftigt und er auf Augenhöhe mit seinen Spielern spricht. Weder als Manager noch als Präsident war er jemals von oben herab", blickte Müller auf den Charakter seines Mentors zurück. "Er hat sich immer gekümmert, wie klein das Detail auch gewesen sein mag."

"Es war immer der Traum von Uli Hoeneß, dass beim FC Bayern der von ihm so benannte FC Deutschland spielt", erläuterte Müller, der in Brasilien seine WM-Tore sechs bis zehn erzielte. Demnach trage die Nationalelf die Handschrift des Bayern-Machers. Mit Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Toni Kroos, Mats Hummels und Müller selbst stemmten fünf Bayern-Eigengewächse den WM-Pokal in den Himmel.

Dass die DFB-Elf derart Bayern-lastig ist, kann in der kommenden Bundesligasaison aber zur Hypothek werden, wie auch Müller weiß. "Oftmals war der Saisonverlauf nach großen Erfolgen für die Bayern nicht so erfolgreich", so der Oberbayer, der versprach: "So ein Abrutschen wird es aber mit uns nicht geben."

Duell FCB-BVB "wird ein anderes sein"

Zwar gäbe es viele Mannschaften, "die uns nach dem Double-Sieg und einer kräfteraubenden WM gerne stolpern sehen würden. Wir müssen zum Beispiel die Schalker im Auge behalten, die vergangene Saison eine starke Rückrunde gespielt haben." Müller Saisonprognose lautet jedoch: "Der Fokus wird erneut auf Bayern gegen Dortmund liegen."

Allerdings habe die WM der Umgang zwischen den Bayern- und BVB-Profis grundlegend gewandelt. War das Klima zwischen den Blöcken bei der EM 2012 noch angespannt, schworen sich die Lager in Brasilien ein. "Ohne Frage hat sich unser Verhältnis zueinander bei dieser Weltmeisterschaft verändert", so Müller. "Das Duell wird nun ein anderes sein."

Thomas Müller im Steckbrief

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