Zum Auftakt des Telekom Cups zeigte der Hamburger SV vor heimischem Publikum eine ansprechende Leistung. Der VfL Wolfsburg wirkte rund um Neuzugang Aaron Hunt noch nicht perfekt eingespielt.
In der zweiten Halbzeit erzielte der eingewechselte Rafael van der Vaart die vermeintliche Führung, wurde jedoch aufgrund von Abseits zurückgepfiffen.
Nach 60 torlosen Minuten ging es ins Elfmeterschießen. Junior Malanda verwandelte den entscheidenden Strafstoß zum 6:5. Der VfL Wolfsburg trifft im Finale auf den FC Bayern München, Hamburg bekommt es mit Gladbach zu tun.
Reaktionen
Aufstellungen:
Hamburger SV: Adler - Diekmeier (54. Westermann), Djourou, Kacar, Jansen (44. Stieber) - Badelj (31. van der Vaart), Arslan (54. Demirbay), Jiracek, Ilicevic - Lasogga (31. Skjelbred), Rudnevs (44. Zoua)
VfL Wolfsburg: Drewes - Jung, Naldo, Sprenger, Schäfer- Caligiuri (48. Vieirinha), Malanda, Medojevic, Hunt - Arnold, Olic
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Wie zu erwarten probieren beide Trainer die eine oder andere Umstellung. Interessant bei Hamburg ist besonders die Doppelspitze aus Rudnevs und Lasogga. Wolfsburg vertraut auf WM-Fahrer Olic an vorderster Spitze, dahinter agiert eine bewegliche Dreierreihe. In der Innenverteidigung starten beide mit alternativem Personal: Der HSV setzt auf Kacar, der VfL auf den jungen Sprenger.
7.: Gleich zwei gute Chancen. Rudnevs bekommt im Strafraum eine flache Flanke von Ilicevic auf den Fuß, schlägt allerdings vorbei. Der Nachschuss kommt von Jiracek, Drewes ist zur Stelle.
14.: Ecke von Sebastian Jung von rechts. Naldo kommt am langen Pfosten zum Kopfball gegen drei Hamburger, der Ball fliegt aber rechts am Tor vorbei.
16.: Eine Flanke aus dem Halbfeld von Naldo erreicht den eingelaufenen Caligiuri. Der kriegt allerdings kaum Druck hinter den Ball und so ist es eine leichte Aufgabe für Adler.
21.: Eigentlich ein harmloser Freistoß von Ilicevic, den Sprenger nur unzureichend klärt. Rudnevs schließt ab, allerdings neben den Kasten.
24.: Wolfsburg mit Problemem in der defensiven Umschaltbewegung, hinter Naldo klafft in der Mitte ein großes Loch. Jansen flankt flach genau dort hin, doch Arslan jagt den Ball drüber.
30.: Freistoß von Hunt von links. Gleich drei Wolfsburger fliegen im Sechzehner vorbei, aber keiner kommt ran. Letztlich links vorbei.
37.: Der Joker sticht - fast. Wieder eine flache Hereingabe von Jansen, Naldo grätscht an den Strafraumrand. Dort kommt van der Vaart und trifft rechts unten. Doch Jiracek behinderte die Sicht von Drewes. Abseits.
47.: Wieder eine Ecke und wieder ist es Naldo. Aber auch dieses Mal geht der Ball genau in die Hände von Adler.
50.: Hunt läuft alleine auf Adler zu und versucht es mit einem Lupfer. Der Keeper kann parieren.
51.: Anschließend brennt es bei den folgenden Ecken. Erst ist es Naldo, dann Olic, die am klasse parierenden Adler scheitern.
Elfmeterschießen:
1:0 van der Vaart
1:1 Naldo
2:1 Djourou
2:2 Jung
3:2 Stieber
3:3 Hunt
4:3 Jiracek
4:4 Arnold
5:4 Ilicevic
5:5 Vieirinha
5:5 Demirbay
5:6 Malanda
Fazit: Insgesamt ein Testspiel auf gutem Niveau, wenn auch das Tempo in entscheidenden Momenten fehlte. Beide Mannschaften hätten sich einen Treffer verdient gehabt, offenbarten allerdings auch noch Schwächen in Sachen Umschaltspiel und Chancenverwertung.
Der Star des Spiels: Naldo. Der Wolfsburger war in der Defensive überall präsent und stand dem jungen Sprenger immer zur Seite. Dazu auch offensiv bei Standards gefährlich und mit einem guten Auge im Aufbauspiel.
Der Flop des Spiels: Aaron Hunt. Der Neu-Wolfsburger fand noch keine Bindung zum Spiel. Obwohl Jansen als auch Jiracek bisweilen sehr hoch standen, konnte er den ihm gebotenen Platz nicht nutzen. Vergab die beste Chance der Wölfe.
Der Schiedsrichter: Bastian Dankert erlebte das erwartet ruhige Spiel. Keine Fehler in der Zweikampfbewertung, insgesamt ein sehr unauffälliges Spiel des Unparteiischen. Richtig war es, den Treffer von van der Vaart nicht zu geben.
Das fiel auf:
- Der HSV versuchte gleich früh im Spielaufbau der Gegner Druck auszuüben. Dabei lenkten die Stürmer durch seitliches Anlaufen den Ball immer wieder auf die linke Seite, wo dann durch geschicktes Verschieben Überzahl hergestellt wurde.
- Wolfsburg dagegen stand im Spiel gegen den Ball deutlich tiefer. Der Zehnerraum blieb unbesetzt, was den Hamburgern viel Platz zum Kombinieren gab. Diese wussten ihn jedoch nur selten zu nutzen.
- Auf der linken Seite tauschten Jiracek und Jansen des Öfteren die Position. Beide vermochten es jedoch nicht, entscheidend offensive Akzente zu liefern, waren aber defensiv sehr stabil.
- Die Doppelsechs aus Malanda und Medojevic sorgte nicht unbedingt für kreative Momente in der Vorwärtsbewegung, zeigte sich aber in der Balleroberung physisch präsent und sehr routiniert im Spielaufbau.
- Rene Adler wirkte bereits zum frühen Zeitpunkt voll auf der Höhe. Nicht nur bei seinen Paraden auf der Linie, sondern auch beim Rauslaufen und der Absprache mit seinen Vorderleuten war er nicht mit dem Adler aus der Vorsaison zu vergleichen.
Hamburger SV - VfL Wolfsburg: Die Statistik zum Spiel