Hallo zusammen,
am Samstag geht die Bundesliga endlich los! Als Kind der Liga freue ich mich natürlich riesig darauf. Vielmehr freue ich mich aber, dass wir schon vor dem Ligastart zwei wichtige Aufgaben erfolgreich gemeistert haben. Insbesondere der Sieg in Kopenhagen war sehr wichtig und ein Schritt in die richtige Richtung. Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass die Mannschaft da noch etwas anbrennen lässt. Wer in die Gruppenphase der Champions League will, darf zu Hause ohnehin nicht verlieren.
Die ersten Spiele haben gezeigt, wohin es bei Bayer Leverkusen geht. Wir spielen offensiv! Ob sich die These, dass Bayer zur offensivsten Mannschaft der Liga werden könnte, bewahrheitet, werden wir sehen. Wir hatten vorher schon sehr gute Offensivspieler, aber mit den Neuen haben wir noch einmal richtig gute Leute dazugewonnen. Einen großen Anteil hat der Trainer, der eine klare Linie hat, einen klaren Plan. Viel wichtiger: Er verfolgt seinen Plan und will diesen durchsetzen. Ich sehe das sehr positiv, das zeigt seine Überzeugung und wir konnten in der Vorbereitung auch daraufhin sehr gut arbeiten.
Roger Schmidt lässt ein neues System spielen. Ein System, das uns liegt und ein System, das auch mir sehr liegt. Das hat mir der Trainer in unseren Einzelgesprächen auch bestätigt. Warum ich in den ersten beiden Pflichtspielen noch nicht auf dem Platz stand, hat er mir nicht begründet. Und das muss er auch nicht - er ist der Chef, er entscheidet. Und seine Aufgabe ist auch nicht leicht. Ich kenne die Situation aus Istanbul, wo ich anfangs auch raus war. Ich hatte mit der strengen Ausländerregelung zu kämpfen, aber letztlich war ich dann der Ausländer, der bei Besiktas die meisten Einsätze verzeichnete. Ich stelle mich der Herausforderung. Und ich bin sicher: Ich kriege noch meine Chance.
Meine Aufgabe bei Bayer Leverkusen sehe ich ohnehin umfassender: Mit meinen 29 Jahren gehöre ich schon zu den Routiniers in der Mannschaft und meine Jungs wissen, dass sie mich immer an ihrer Seite haben und ich gerade den ganz jungen Spielern gerne helfe. Ich stehe ihnen mit Tipps auch jeden Tag zur Seite.
Wir haben eine charakterlich tolle Truppe. Nicht nur deswegen glaube ich, dass wir eine sehr gute Saison spielen werden. Die Erwartungshaltung ist nach den Transfers natürlich gestiegen Das darf sie auch. Die Mannschaft ist nicht nur in der Startelf, sondern auch auf der Bank stärker geworden. Der Konkurrenzkampf ist groß und jeder Spieler ist aufgerufen, seine Kollegen zu fordern. Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen und nicht auf Bayern, Dortmund und Schalke schauen. Die Konzentration soll nur unserer Entwicklung gelten.
Zum Auftakt geht es nach Dortmund. Für viele ist es ein richtungsweisendes Spiel. Ich sehe das aber nicht so. Es folgen noch weitere 33 Partien, in denen wir gefordert sind. Daher: Dortmund wird kein Ansage-Spiel. Aber: Gewinnen wollen wir natürlich trotzdem - ist doch klar!
Viele Grüße
Euer Roberto
Roberto Hilbert im Steckbrief
Roberto Hilbert, geboren am 16. Oktober 1984 in Forchheim, spielte acht Mal für die deutsche Nationalmannschaft. Nach seiner erfolgreichen Zeit beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth wechselte Hilbert 2006 zum VfB Stuttgart und wurde in seiner ersten Saison auf Anhieb Stammspieler und deutscher Meister. Nach drei Jahren in der Türkei, wo er für den Spitzenklub Besiktas spielte, kehrte er in die Bundesliga zurück. Weitere Informationen zu Roberto Hilbert gibt es auf seiner Facebook-Seite.