"Um mich muss keiner Angst haben"

Von Adrian Franke
Bastian Schweinsteiger peilt eine baldige Rückkehr auf den Platz an
© getty

Bastian Schweinsteiger macht den Bayern-Fans trotz seiner Verletzung Hoffnung und berichtet über den genauen Heilungsprozess. Gleichzeitig warnt er vor einem holprigen Start in die Saison, an einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft denkt der 30-Jährige nicht.

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"Um mich muss keiner Angst haben", stellte Schweinsteiger gegenüber "Bild Plus" klar: "Ich habe seit Januar Probleme mit der Patellasehne im linken Knie. Aber ich weiß damit umzugehen und befinde mich in einem guten Austausch mit Dr. Müller-Wohlfahrt. Die Ursache der Reizung wird jetzt behandelt, damit ich anschließend wieder schmerzfrei spielen kann."

Für rund sechs Wochen soll der Mittelfeldmann ausfallen, Schweinsteiger berichtete weiter: "Ich weiß, dass alles wieder gut wird. Aber es gibt keinen genauen Zeitplan für ein Comeback. Ich muss sehen, wie das Knie auf die Behandlung reagiert. Mir ist wichtig, dass die Entzündung komplett rausgeht. Im Moment trainiere ich deshalb individuell im Kraftraum, ohne die Sehne groß zu belasten."

Wichtig ist ihm vor allem, dass er nicht einfach fitgespritzt wird: "Ich bin in den vergangenen Monaten einige Male gespritzt worden. Aber man muss die Geschichte dahinter sehen: Vor einem Jahr habe ich mich im Sommer am rechten Sprunggelenk operieren lassen. Dann war nochmals eine OP im Dezember notwendig. Ich habe in dieser Zeit eine Schonhaltung eingenommen, auf die das gegenüberliegende Knie reagiert hat."

Holpriger Saisonstart droht

Doch der 30-Jährige ist nicht der einzige Ausfall, den die Münchner zu beklagen haben. Mit Thiago und Javi Martinez fehlen vorerst beziehungsweise langfristig zwei weitere Mittelfeldakteure, weshalb die Transfergerüchte rund um den FC Bayern plötzlich wieder hochkochen.

"Wir müssen es aufgrund der schwierigen Vorbereitung schaffen, uns bis zum Dezember gut in allen Wettbewerben zu positionieren. Um dann, wenn alle wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte sind, im Frühjahr 2015 Titel ernten zu können", forderte Schweinsteiger: "Man darf nicht vergessen: Beim Abpfiff des WM-Finals standen sieben Bayern-Spieler auf dem Platz. Robben und Dante machten einen Tag davor das Spiel um Platz 3."

Zwar sei das einerseits eine Auszeichnung für den FC Bayern, "aber auf der anderen Seite bedeutet es auch, dass es nicht so einfach ist, in eine neue Saison zu starten. Wir wissen zwar mit der Situation umzugehen, aber mental ist es schon eine große Herausforderung."

Schweinsteiger: Argentinien-Spiel schwer zu toppen

Im WM-Finale gehörte Schweinsteiger selbst noch zu den Helden, doch der Routinier weiß, dass er sich auch darauf nicht ausruhen kann: "Fußball ist so schnelllebig. Wenn ich jetzt ein paar Spiele durchwachsen spiele, werden viele Leute sagen: Mann, ist der blind. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob diese 120 Minuten gegen Argentinien noch mal zu toppen sind. Aber ich suche immer nach der Perfektion im Spiel - auch weiterhin."

Deshalb sei der Rücktritt aus dem DFB-Team, für den sich Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose jüngst entschieden, für ihn kein Thema: "Ich habe mir selbst in den Tagen nach der WM die Frage gestellt, ob ich der Mannschaft noch helfen kann. Und die kann ich mit Ja beantworten."

Immerhin sehe er "eine junge und qualitativ unglaublich starke Nationalmannschaft, in der es Spaß macht, mit meiner Erfahrung zu spielen und voranzugehen. Ich habe in meinem Kopf ganz klar das Ziel EM-Titel 2016. Bis dahin will ich auf jeden Fall für Deutschland spielen. So komisch das klingen mag: Ich bin durch den WM-Titel eher noch gieriger geworden."

Bastian Schweinsteiger im Steckbrief

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